Innsbruck bekommt ersten »coolen« Platz
Das Pilotprojekt ist Teil einer langfristigen Strategie, um mit Wasser und Bäumen Hitzeinseln abzukühlen.
„Cool-Inn“heißt das Projekt, das die Stadt Innsbruck gemeinsam mit den Kommunalbetrieben, der Universität Innsbruck sowie der Universität für Bodenkultur in Wien umsetzen will, um Hitzeinseln in Teilen der Innenstadt abzukühlen – und zwar hauptsächlich mit speziellen Bewässerungen und Bepflanzungen, im Idealfall unter Einbeziehung des Inn.
Begonnen wird mit jenem Platz bzw. Park bei der Messehalle (Ing.-Etzel-Straße), an dem eine S-Bahn-Haltestelle entstehen soll, weswegen in den kommenden Jahren von einer starken Belebung dieses Areals ausgegangen wird. „Innsbruck ist aufgrund seiner geografischen Lage und der hohen städtischen Verdichtung intensiv von urbaner Hitze betroffen“, sagt die zuständige Stadträtin und Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl (Grüne).
„Die Anzahl der Hitzetage hat in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen.“Die Temperatur bleibe dann auch in der Nacht konstant über 20 Grad, was „negative Auswirkungen auf die Lebensqualität“der Bevölkerung
habe. Über Möglichkeiten der Abkühlung werde daher schon seit Längerem nachgedacht.
Die Kommunalbetriebe AG, der die Federführung übertragen wurde, kann sich beispielsweise eine „Wasserquelle“vorstellen, die sich über den Park und Platz verteilt. Ein Brunnen mit mehreren Becken und Nebelduschen etwa. Zusätzlich könnten zahlreiche neue Bäume gepflanzt werden, die Schatten spenden und einen „Begegnungsraum mit angenehmem Klima für Passanten und Bewohner“schaffen. „Als Wasserversorger der Stadt sind wir vom Projekt sehr angetan und stellen unsere Ressourcen gern zur Verfügung“, sagt Vorstandsdirektor Thomas Pühringer.
Überdimensionale Wassertropfen.
Realisiert werden soll „cool-Inn“innerhalb der kommenden drei Jahre, in der ersten Phase, die vor einigen Tagen begonnen hat, werden die Anrainer dazu aufgerufen, sich mit eigenen Ideen zu beteiligen und nach Möglichkeit auch den Inn einzubinden.
Um sie auf das Projekt aufmerksam zu machen, hängen an den Bäumen im Park überdimensionale Wassertropfen mit Informationen darauf. „Alle Wünsche werden gesammelt und dann in die weitere Planung miteinbezogen“, sagt Schwarzl. „Der Platz hat jedenfalls Entwicklungspotenzial.“
Die Befragung läuft noch den ganzen Sommer. Parallel dazu werden an einer eigens aufgebauten Messstation Temperatur- und Klimadaten erhoben. Kosten soll das Projekt rund 500.000 Euro.