IN ZAHLEN
811 Euro.
So ho chist die durchschnittliche monatliche Alterspension für Frauen gewesen, die 2017 in den Ruhestand gegangen sind, zeigen Zahlen des Wifo. Die Männer aus dieser Gruppe erhielten 1563Euro.
Die EU
betrachtet für ihren Vergleich die Alterseinkommen der 64- bis 79-Jährigen. Indieser Erhebung beträgt der geschlechtsspezifische Pensionsunterschied in Österreich
39,5 Prozent, das ist der vierthöchste Wert in der EU. Im EUDurchschnitt sind es 30 Prozent.
Mayrhuber und Ingrid Mairhuber, Politikwissenschafterin und Forscherin an der Forschungs- und Beratungsstelle Forba, in qualitativen Interviews erfragt. Sie sind nicht statistisch repräsentativ, verraten aber einen Blick auf den Zugang vieler Frauen zu ihrer Alterssicherung. „Von den interviewten Frauen hatte noch keine auf ihr Pensionskonto geschaut“, sagt Mayrhuber.
2014 verschickte die Pensionsversicherungsanstalt die Informationen über die Erstgutschrift auf dem Pensionskonto. Wer regelmäßig auf sein Pensionskonto schaut, sieht, wie sich die Beiträge entwickeln, und kann sich mit dem Pensionsrechner einen Ausblick auf die zu erwartende Pension verschaffen. In den Interviews zeigte sich, dass sich die befragten Frauen – quer durch alle Altersgruppen – bisher
Frauen beschäftigen sich zu wenig mit ihrer Pension – aus Angst vor niedrigen Bezügen.
kaum mit dem Thema Pension beschäftigt hatten. „Es besteht eine große Hemmschwelle , die auch mit der Angst vor einer sehr niedrigen eigenen Pensionsleistung in Verbindung steht“, schreibt Ko-Autorin Ingrid Mairhuber.
Die gute Nachricht: Die geschlechterspezifische Pensionslücke ist seit 2003 deutlich gesunken. „Aber es wird Jahrzehnte dauern, bis wir auf gleich sind. Und ich bezweifle, dass das ein linearer Prozess wird“, sagt Mayrhuber. Das Coronajahr bringt zudem einiges durcheinander. Die Pensionsversicherungsanstalt rechnet wegen der vielen Arbeitslosen mit drastischen Rückgängen der Pensionsbeiträge. Männer und Frauen sind gleichermaßen vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen. Durch die Teilversicherungszeiten während der Arbeitslosigkeit werde der negative Effekt für die Pension abgemildert, sagt Mayrhuber. Aber diese Beiträge zahlt der Staat – das Geld muss irgendwo herkommen. Die Verteilungsdiskussion ist vorprogrammiert.