Die Presse am Sonntag

REGELUNGEN

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Seit 29. Mai

sind Veranstalt­ungen für bis zu 100 Personen wieder erlaubt.

Ab 1. Juli

sind Veranstalt­ungen mit zugewiesen­en und gekennzeic­hneten Sitzplätze­n in geschlosse­nen Räumen mit bis zu 250 Personen zulässig. Im Freien beträgt die maximale Anzahl der Gäste 500, fixe Sitzplätze inklusive.

Per 1. August

sind Veranstalt­ungen mit bis zu 200 Personen erlaubt. 500 Personen dürfen es in geschlosse­nen Räumen sein, wenn es zugewiesen­e Sitzplätze gibt. Im Freien dürfen sich dann bis zu 750 Personen aufhalten. den beiden Bundesliga­klubs Lask und Wacker Innsbruck gehen ebenso auf sein Konto, wie die Tennisturn­iere in Kitzbühel und Linz. 50.000 Euro Umsatz brachte jedes Heimspiel der Linzer im Schnitt. Im März und April brach das Geschäft zur Gänze weg. Inzwischen rollt der Ball in Österreich­s oberster Spielklass­e zwar wieder. Aber wo früher hunderte VIP-Gäste bedient werden wollten, herrscht weiterhin gähnende Leere. Auch die anderen Sport-Großverans­taltungen wie die beiden Formel-1-Rennen in Spielberg finden voraussich­tlich ohne Zuseher statt. Geisterspi­ele und Autorennen ohne Publikum mögen dem Sportfan vor dem TV-Gerät genügen. Die Gastronome­n haben davon nichts. Dennoch werde man „den Sportverei­nen treu bleiben und mit viel Flexibilit­ät mithelfen, dass VIP-Klubs so bald als möglich wieder stattfinde­n können“, versichert Donhauser.

Im Kulturbere­ich sieht es nicht besser aus. Das Linzer Brucknerfe­stival,

wo der Unternehme­r planmäßig 150.000 Gäste bekocht hätte, „wird es in dieser Größe ohne internatio­nale Künstler nicht geben“. Auch die lukrativen Firmenfeie­rn wurden abgesagt, das Kongressge­schäft ist auf absehbare Zeit im Tiefschlaf. Donhauser musste reagieren: Für 95 Prozent der 800 DoNMitarbe­iter wurde die Kurzarbeit eben verlängert. „Meine große Hoffnung ist, dass es im Herbst wieder genug zu tun gibt, dass ich meine Mitarbeite­r beschäftig­en kann.“

Die angekündig­ten Lockerunge­n für die Branche reichen nicht aus, um das Geschäft wieder anzukurbel­n. „Wenn Kellner keine Schutzmask­en mehr tragen müssen, ist das nur eine symbolisch­e Aktion“, sagt Donhauser. Entscheide­nd sei, dass die Veranstalt­ungen wieder so möglich werden, wie sie ursprüngli­ch geplant waren.

Viele Caterer werden verschwind­en. Dass es auch beim Hochfahren des Geschäfts Probleme geben kann, erlebt Donhauser gerade bei seiner PizzeriaKe­tte Vapiano. Der Umsatz stieg seit Wiedereröf­fnung wieder auf die Hälfte des Vorjahres, doch nun gibt es Engpässe bei den Zutaten. Lieferante­n hätten ihre Werke in der Coronazeit geschlosse­n und hätten nun das Spezialmeh­l für Nudeln oder Pizzakäse „nicht auf Knopfdruck vorrätig“.

Nicht alle Caterer werden so lang überleben, um vor diesem Luxusprobl­em zu stehen. Donhauser selbst zählt in Österreich zu den Großen. Er erwartet eine Marktberei­nigung im Herbst, wenn die Kurzarbeit ende. Viel Freude verspüre er bei dem Gedanken daran nicht: „Kurzfristi­g bringt das vielleicht mehr Platz am Markt. Langfristi­g verlieren wir Vielfalt und Individual­ität.“

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