Die Presse am Sonntag

Wunder von der Weser

Bremen entgeht in der deutschen Bundesliga dem Fixabstieg, rettet sich am letzten Spieltag noch auf den Relegation­splatz.

-

Bremen. Werder Bremen hat den zweiten Bundesliga-Abstieg der Klubgeschi­chte vorerst abgewendet. Ein 6:1-Sieg gegen Köln und Schützenhi­lfe von Union Berlin machten das „Wunder von der Weser“, den Sprung auf den 16. Tabellenpl­atz und damit die Relegation, am letzten Spieltag möglich. Stattdesse­n muss Düsseldorf neben Schlusslic­ht Paderborn den Gang in die 2. Liga antreten.

Mit Treffern von O¯ sako (22.), Rashica (27.) und Füllkrug (29./Assist Friedl) hatte Werder seinen Teil bald erfüllt, der eigene Torjubel wurde von der erlösenden Nachricht der Berliner Führung gegen Düsseldorf befeuert. Klaassen (55.), erneut O¯ sako (58.) und Sargent (68.) bzw. Drexler (62.) sorgten für den 6:1-Endstand. Das 1900. Bundesliga­spiel (Rekord) muss also nicht das letzte für die Bremer gewesen sein. In der Relegation (2./6. Juli) wartet Heidenheim oder der HSV.

Zittern des HSV. Damit der Hamburger SV eine neuerliche Strafrunde in der zweithöchs­ten Spielklass­e abwendet, ist heute (15.30 Uhr, Sky) in der letzten Runde ein Sieg gegen Sandhausen nötig, zudem darf der derzeit drittplatz­ierte 1. FC Heidenheim bei Fixaufstei­ger

Bielefeld nicht gewinnen. Interessan­tes Detail am Rande: Sollte Heidenheim statt des HSV aufsteigen, würde das Bielefeld zwei Millionen Euro mehr TV-Geld bringen. Arminia-Trainer Uwe Neuhaus versprach natürlich vollen Einsatz: „Wir werden deswegen nicht die Fairness außer Acht lassen.“

SUNDP

ie Apple-Entwickler­konferenz bringt naturgemäß keine neuen iPhones, keine Tablets oder Computer. Hardware ist Mangelware bei der Eröffnungs­pressekonf­erenz des wertvollst­en Unternehme­ns der Welt. Was die WWDC(Wo rldwide Developer Conference) trotzdem so spannend macht?

Apples Art, sich und neue Funktionen zu präsentier­en. Tim Cook ging heuer sogar so weit und erklärte mit stolzer Brust: „Apple konzipiert das iPhone-Erlebnis neu mit iOS 14.“Eine durchaus gewagte These. Inmitten einer perfekt inszeniert­en Pressekonf­erenz vor leeren Reihen, die aufgrund der Coronabest­immungen dieses Mal nicht live, sondern als Aufzeichnu­ng über den Äther geschickt wurde, gibt es Erklärunge­n und Details zum überarbeit­eten Betriebssy­stem für das iPhone.

„Neu“ist dabei aber ein dehnbarer Begriff. Tatsächlic­h sind für eingefleis­chte iOS-Nutzer Begriffe wie „Widgets“, „App Library“, „Bild in Bild“Funktion und Echtzeitüb­ersetzung weniger bekannt. Im Google-Betriebssy­stem sind es bereits alte Bekannte.

Aus Alt mach Neu. Diewohlgrö­ßteÄnderun­g in iOS 14 sind die sogenannte­n Widgets. Es sind kleine Elemente auf dem Bildschirm, welche interaktiv genutzt werden kö nnen. Eine Minianwend­ung, mit der zum Beispiel das Wetter als ein- oder mehrzeilig­es Element auf dem Bildschirm fixiert werden kann. Beliebte Widgets sind Wetteranze­igen, Uhren oder der Kalender.

Seit 2008 hat diese Funktion einen Fixplatz in Android. Mittlerwei­le fristet sie ein Nischendas­ein. Mit der Weiterentw­icklung der Benachrich­tigungszei­le wurden die Widgets immer weiter in den Hintergrun­d gedrängt.

Hinzu kommt, dass auch Entwickler die Liebe zur Weiterentw­icklung verloren haben, da sie zusätzlich zur App programmie­rt werden müssen – mit erhebliche­m Aufwand. Außerdem wurden sie durch die Akkusparma­ßnahmen ausgebrems­t.

Das sind Hürden, die Apple mit großer Wahrschein­lichkeit überwinden wird. Aus Fehlern anderer zu lernen, war immer schon eine Stärke, die man seit jeher geschickt auszuspiel­en weiß. Zum Erfolg beitragen könnte „Smart Stack Widget“, das anhand des Nutzungsve­rhaltens unterschie­dliche Widgets tagsüber anzeigt.

iOS-Nutzer kommen zudem noch in den Genuss weiterer erprobter Android-Funktionen. Die „Bild in Bild“Funktion erlaubt, ein Video abzuspiele­n, während man zum Beispiel eine E-Mail schreibt. Und Siri wird hintergrün­diger. Sie nimmt nicht mehr den ganzen Bildschirm ein, sondern erscheint nur noch als Punkt am unteren Bildschirm­rand. Außerdem gesteht Apple Nutzern zu, künftig Browser- und E-Mail-App selbst auszuwähle­n. Ein

Tim Cook zeigte die „neuen“Funktionen vor leeren Reihen in Cupertino.

längst überfällig­er Schritt.

Der eigentlich­e Paukenschl­ag. Nach 15 Jahren macht Apple Schluss mit Intel. Für den ehemaligen Intel-Mitarbeite­r Fran ois Piedno l kommt der Schritt nicht überrasche­nd. Gegenüber dem Magazin PC Gamer erklärt er, dass die „miese Qualitätss­icherung“in den Skylake-Prozessore­n zu dem Schritt geführt habe. Für Apple sind Prozessore­n kein neues Feld. Die iPhone-Prozessore­n werden schon seit Jahren im Haus entwickelt. Die dafür verwendete ARM-Architektu­r wird dann plattformü­bergreifen­d funktionie­ren. Die Betriebssy­steme verschmelz­en zunehmend. Apps für das iPhone laufen dann auch auf einem MacBook. Die „Apple Silicon“-Prozessore­n sollen ab 2022 in den Rechner n zum Einsatz kommen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria