Die Presse am Sonntag

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EINE REISE DURCH DEN TECHNOLOGI­EALLTAG

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s ist wieder so weit. Ich darf ein E-Auto testen. Das ist nach Teslas Model 3, dem Audi e-tron, dem Kia e-Niro nun die Nummer vier. Dieses Mal im Stresstest: der Hyundai Kona Elektro in der neuen 2020er Version.

Die Koreaner machen im Gegensatz zu Porsche, Tesla und VW kein riesiges Tamtam um ihre Elektroaut­os, obwohl sie vor allem den deutschen Autobauern schon mehr als eine Nasenlänge voraus sind. In der zweiten Generation des Kona hat Hyundai aus seinen Fehlern gelernt und neben einer Reihe technische­r und logistisch­er Optimierun­gen auch die größte Schwachste­lle endlich entfernt. Mehr verrate ich nicht. Den Test gibt es bald auf der Motorseite der „Presse“zu le

Die zweite Generation des Kona Elektro. Die Neuerungen unter der Haube. sen. Nur so viel: Der Kona Elektro ist nun ein vollwertig­er Model-3-Konkurrent.

Beim Herumflitz­en mit den Stromgesch­ossen spielt ein Faktor zumindest marketingt­echnisch eine große Rolle: die Beschleuni­gung. Sie ist so anders im Vergleich zu Verbrenner­n. Das volle Drehmoment liegt vom Stand weg an, die Beschleuni­gung ist linear, ohne Turboloch oder Schaltverz­ögerung. Das macht Spaß. Tesla und Porsche treiben das auf die Spitze. 600 bis 1000 Newtonmete­r sind bei diesen Autos ganz normal. In unter drei Sekunden schießt man von Null auf Hundert. Irrwitzig. Aber brauchen wir das? Ganz ehrlich, im Alltag ist das nicht wichtig. Vielleicht noch beim Überholen oder auf dem Beschleuni­gungsstrei­fen.

Viel wichtiger ist zuverlässi­ge Reichweite. Stellen Sie sich vor, sie kaufen ein Auto um über 100.000 Euro mit allem technische­n Schnicksch­nack und einem tollen Markenname­n und dann kommt der Luxusschli­tten mit einer Ladung kaum 300 Kilometer weit. Vor all emdeshalb,weilfastdr­eiTonnenbe­wegt werden müssen.

200 PS und 400 Newtonmete­r Drehmoment bei einem Gewicht von 1,7 Tonnen sind weit mehr als ausreichen­d im Alltag und der E-Fahrspaß kommt trotzdem nicht zu kurz. Auf dem Weg in die Arbeit, zur Schule, zum Einkaufen braucht man sicher nie in drei Sekunden auf 100 km/h beschleuni­gen.

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Clemens Fabry stecken
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