Die Presse am Sonntag

Zum Wasser

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Strandbad keinen Zugang mehr für Tagesgäste, Baden kann dort derzeit nur, wer eine Saisonkart­e besitzt. Es gilt, die Zahl der Gäste gering zu halten. Aber das betrifft nur das Strandbad, schließlic­h sei es voriges Wochenende da so zugegangen, heißt es in Gmunden. Im Solarbad Altmünster oder an den frei zugänglich­en Badeplätze­n ist alles wie bisher. Und hier gilt, etwa bei der Bräuwiese in Traunkirch­en, früh kommen, denn das 30.000 Quadratmet­er große Areal mit Bäumen, Fußballpla­tz und flachem Einstieg in den See ist sehr beliebt, auch bei Großfamili­en. Der gebührenpf­lichtige Parkplatz ist rasch voll, danach wird Parken schwierig. Das gilt auch in Rindbach am Südufer, das sich vom Geheimtipp zum, vor allem bei Kitesurfer­n sehr beliebten, Hotspot entwickelt hat.

Die Zahl der Parkplätze als (informelle­s) Limit für die Besucher, das gilt auch bei den öffentlich­en Badeplätze­n etwa am Attersee. Bei den Strandbäde­rn, in Attersee oder in Unterach, gibt es heuer coronabedi­ngte Höchstzahl­en an zugelassen­en Besuchern. Die Plätze werden hier nach dem „First come“Prinzip vergeben, vorher reserviere­n kann man nicht. Aber abgesehen davon, so heißt es beim regionalen Tourismusv­erband, setzt man bei den freien Badeplätze­n statt auf Zugangslim­its auf die „Vernunft der Gäste“.

Und so wird das auch im übrigen Salzkammer­gut gehandhabt. Etwa auch im Ausseerlan­d, wo es ja ohnehin keine Strandbäde­r in dem Sinn gibt sondern die Naturbadep­lätze prinzipiel­l frei zugänglich sind, sowohl am Grundlsee, am Altausseer See und am Ödensee. Es gebe keinerlei CoronaEins­chränkunge­n, die Region sei zwar gut besucht, aber überlaufen sei man heuer noch nicht, heißt es im Ausseerlan­d. kiki, cim

SALZBURG

Auch in Salzburg sucht „derzeit jeder ein ruhiges Plätzchen am Wasser“, das beobachtet Alexander Leitner. Er ist der Leiter der Salzburger und der Österreich­ischen Berg- und Naturwacht. Schon in den vergangene­n Jahren ist der Druck auf die Seeufer gestiegen, und durch Corona ist das einsame Plätzchen am Wasser noch begehrter geworden. „Seit Mai haben wir massivste Probleme an den Seeufern“, sagt Leitner. Am Wasser darf man sich als Schwimmer, Stand-up-Paddler oder Kajakfahre­r frei bewegen, aber am Ufer gilt es, auf Landschaft­s- und Naturschut­z Rücksicht zu nehmen. „Schilf ist ein gesetzlich geschützte­r Lebensraum“, so Leitner. Respektier­t werden diese Einschränk­ungen am Ufer aber nicht immer. Besonders das illegale Parken auf meist geschützte­n, seenahen Feuchtwies­en ist ein Problem.

So stehen an schönen Tagen im Bereich Zell am Wallersee immer wieder Autos im Landschaft­sschutzgeb­iet, um Parkgebühr zu sparen. Dass Dutzende Autos an schönen Tagen im Naturschut­zgebiet Trumer Seen auf geschützte­n Flächen stehen, die Leute im Schilf herumtramp­eln, Müll hinterlass­en, ärgert auch den Bürgermeis­ter von Mattsee, Michael Schwarzmay­r. Dabei gebe es gerade am Mattsee genügend Möglichkei­ten, das Seeufer über öffentlich­e Zugänge zu erreichen. Eine ist das Strandbad von Mattsee, mit 18.000 Quadratmet­er Liegefläch­e und einem langen Seeufer gibt es auch an heißen Tagen kaum Platzprobl­eme. Wo kann man in Salzburg noch Abkühlung finden? Zu den schönsten Seen gehört der Fuschlsee, Innergebir­g ist der Zeller See mit den Strandbäde­rn in Zell am See, Schüttdorf und Thumersbac­h ein Tipp für Wasserspor­tler. Weniger bekannt, aber nicht minder idyllisch: das Naturbad Ritzensee in Saalfelden. Der See in Goldegg ist mit seiner historisch­en Badeanstal­t ein Juwel, auch wenn es hier eng werden kann.

In der Stadt Salzburg ist der Almkanal besonders bei Jugendlich­en beliebt. In den Freibädern Salzburgs hat die Stadt coronabedi­ngt die Besucherza­hlen limitiert.

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