Von Stockschwämmchen bis Shiitake
Die Vielfalt ist groß – bei den Methoden zur Kultivierung ebenso wie den Pilzarten.
Eierschwammerln, Steinpilze, Champignons, Seitlinge und hin und wieder ein Shiitake-Pilz. Das war es meist mit den gängigen Pilzarten, die uns in den Sinn kommen – Pilzprofis natürlich ausgenommen. Die Auswahl an Pilzarten hat in den letzten Jahren zwar selbst im Supermarktregal zugenommen, immerhin gewinnen sie nicht nur als Fleischersatz an Bedeutung. Dennoch ist die Vielfalt bei Pilzen weit größer als meist angenommen.
Es gibt unzählige Speisepilze, die mehr oder weniger einfach auch selbst gezüchtet werden können. Die Methoden dafür reichen von Substratkulturen in Kisten, Kübeln oder Säcken bis hin zu beimpften Baumstämmen oder Strohballen. Als Substrat darf alles mögliche von Kaffeesud über Holzspäne bis zu Getreide herhalten. Wer seine private Pilzzucht länger als nur ein paar Mal beernten will, muss entweder das (beimpfte) Substrat erneuern oder aber er züchtet die Pilze auf Holzstämmen. Die kann man entweder bereits beimpft im Waldviertler Pilzgarten kaufen (siehe oben; je nach Größe kosten sie zwischen 20 und 35 Euro). Oder aber man bastelt sich selbst seine Pilzkultur in Form eines Baumstamms.
Welches Holz sich dafür am besten eignet, hängt von der Pilzart ab. So mag der Gelbe Seitling etwa Buche, Pappel oder Erle, das Stockschwämmchen fühlt sich hingegen auch auf der Birke, Eiche oder Weide wohl. Geschlägert soll der Baumstamm am besten im Winter oder zeitigen Frühjahr werden. Dann ist der Zuckergehalt des Baumes höher, der für das Myzelwachstum wichtig ist.
Schneiden, Dübeln oder Bohren. Generell ist dafür Laubholz zu verwenden, weil das kein Harz und dafür mehr
Nährstoffe hat. Weichholz eignet sich weniger als Hartholz. „Es gibt drei Methoden, wie der Pilz in den Baum kommt“, erklärt Pilzexpertin Magdalena Wurth. Bei der Schnittimpfmethode wird mit der Motorsäge gearbeitet und in die Schnitte des Baumstammes die Pilzbrut (etwa Getreidebrut) gefüllt. Bei der Dübelimpfmethode werden beimpfte Dübel in die Bohrlöcher des Stammes gesteckt. Die Bohrlochmethode funktioniert ähnlich, nur dass statt Dübeln die zerbröselte Getreidebrut in das Loch gestopft wird. Dabei muss sauber gearbeitet werden und die Löcher gut verschlossen werden.
Wer sich seinen eigenen PilzBaumstamm basteln will, braucht allerdings Geduld. Nach etwa einem Jahr hat sich das Pilzmyzel vermehrt und die ersten Fruchtkörper werden gebildet. Erst dann kann der Baumstamm