Digital ist gut
Jarv Is: „Children of the Echo“. „Digital ist besser“, erklärten Tocotronic 1995, das war wohl trotzig gemeint, gegen die AnalogSnobs. 25 Jahre (!) später geht Jarvis Cocker das Thema vielschichtiger (und verschrobener) an: „I don’t tick: I’m digital“, erklärt er paradoxerweise zu einem warm singenden Bass (von dem HiFiFreaks wohl sagen würden, dass er nur analog so gut klinge), „I’m either on or off or on or off or on or off. Oh!“Und dann stürzt er sich in einen jener hymnischen Refrains, mit denen er einst seine Band Pulp groß machte. In der zweiten Strophe pflegt er klassisches Jarvis-Understatement – „All my life I’ve tried to sing along“–, in der dritten wird’s metabiologisch: „I have created an all-seeing, allknowing, all-powerful entity, who does not care about me one bit.“Bit ist gut. Klingt die Backgroundsängerin nicht wie Siri? Am Ende, nach einem weiteren wunderbaren Refrain, lässt Cocker den Song mit dem Echo ersterben. Gewaltig.