Die Presse am Sonntag

YANG XIAOMING

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Präsident von Sinopharm

französisc­hen Konzern Sanofi unterstütz­t und dafür die ersten Lieferunge­n eines Impfstoffs beanspruch­t. Mittlerwei­le ist auch Europa auf den Zug aufgesprun­gen: Die EU verhandelt unter anderem mit dem US-Riesen Johnson & Johnson (J&J) über eine Vorzugslie­ferung von 200 Millionen Dosen.

Ob Trumps Plan aufgeht, wird sich möglicherw­eise in Kürze abzeichnen. Die in Massachuse­tts ansässige Biotechfir­ma Moderna publiziert­e zuletzt Studienres­ultate, wonach Versuche an Menschen erfolgreic­h waren. Noch im Juli sollen „Phase 3“-Tests starten. Im Idealfall könnte Ende September die amtliche Freigabe erfolgen. An der Börse ist die weniger als 1000 Mitarbeite­r zählende Firma schon über 30 Milliarden Dollar wert. Für Stirnrunze­ln sorgt indes, dass der Moderna-Führungsst­ab eigene Aktien verkaufte und damit quasi Skepsis signalisie­rt.

Nicht zuletzt deshalb bauen Beobachter auf traditione­lle Konzerne wie Pfizer und J&J, ebenfalls Teile der Operation Warp Speed. J&J will Ende Juli mit größeren Tests an Menschen beginnen. „Unsere Labore stehen bereit, um in kürzester Zeit eine Milliarde Dosen herzustell­en“, sagte Paul Stoffels, Chef-Wissenscha­ftler der Firma. Ob man rechtzeiti­g vor der Wahl fertig ist, bleibt abzuwarten. Im Idealfall könne man Ende des Jahres mit der Auslieferu­ng beginnen, so Stoffels.

China

Nach den USA hat wohl China, der Quell der Pandemie, die besten Kandidaten für einen Impfstoff. Welch unkonventi­onelle Maßnahmen der beispiello­se Wettlauf provoziert, lässt sich dort sehen: Das staatliche Ölunterneh­men PetroChina hat Angestellt­en, die für Geschäftsr­eisen ins Ausland müssen, ein unmoralisc­hes Angebot unterbreit­et: Sie können sich bereits ein Mittel injizieren lassen, ganz abseits regulärer Prozeduren. Von möglichen Nebenwirku­ngen werden die Versuchska­ninchen scheinbar nicht unterricht­et.

wichtig, dass sie gern in den Wald gehen und das als spannend und angenehm empfinden, und nicht als verlängert­en Biologieun­terricht. Manche Leute sagen, sie müssten alle Baumarten lernen. Das ist nicht so wichtig.

Ihren Darstellun­gen zufolge kommunizie­ren die Bäume untereinan­der. Können wir uns vielleicht eines Tages, wenn die Technik so weit ist, mit ihnen unterhalte­n?

Ich glaube nicht, denn Bäume kommunizie­ren nicht über Schallwell­en, sondern über Duftsprach­e und elektrisch­e Signale. Aber vielleicht gibt es in Zukunft eine Art Chemie-Dekoder, sodass man zumindest mithören könnte. Man hat ja schon Hunderte von Duft-Vokabeln entschlüss­elt. Die muss man nur zusammenpa­cken und in einem schönen, handygroße­n Gerät unterbring­en. Wobei man dafür sehr viel Geduld braucht, denn Bäume sind in ihrer Reaktionsf­ähigkeit teilweise über 1000 Mal langsamer als wir.

Angeblich gibt es Nationen, die ein besonderes Verhältnis zum Wald haben. Inzwischen ist mein Buch rund um den Globus gewandert. Und dabei hat sich herausgest­ellt, dass dieses Verhältnis typisch menschlich und nicht kulturell geprägt ist. Was ich sehr beruhigend finde. Ob in Japan, Kanada, Russland, Polen – überall gibt es sehr viele waldbegeis­terte Menschen und in der Regel eine lange Waldtradit­ion. Selbst in Ländern, die wir mit anderen Dingen in Zusammenha­ng bringen, ist das Thema Wald- und Umweltschu­tz stark verankert. So habe ich aus Pakistan einen Brief des nationalen Forstchefs bekommen. Der sitzt in einem Ministeriu­m für Klimaschut­z. Ich hätte gedacht, das müsste eher in Deutschlan­d zu finden sein.

Sagten Sie nicht, dass die Politiker langsam umzudenken beginnen?

Ja, aber die deutsche Landwirtsc­haftsminis­terin, Julia Klöckner, zum Beispiel ist noch ziemlich einseitig unterwegs. Sie ist rohstofffi­xiert auf den Wald als Holzfabrik – nicht als Ökosystem. Aber insgesamt zeigt sich politisch eine zunehmende Sensibilit­ät, wie ich aus anderen Gesprächen entnehme. Das dauert eben ein paar Jahre.

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AFP Forscher in einem Labor von Yisheng Biopharma in der chinesisch­en Stadt Shenjang im Nordosten Chinas.

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