»Frauen werden härter beurteilt, finde ich«
Elisabeth köstinger über »herabwürdigende« Kritik an den Ministerinnen der ÖVP, die Probleme des Tourismus, unhaltbare Zustände in der Fleischproduktion und den Engpass bei der Germ.
gibt es Kollektivverträge und Löhne, die um 30 bis 60 Prozent höher sind als in Deutschland.
Ist Fleisch zu billig?
Wenn man sich den gesamten Ressourceneinsatz ansieht, dann ja. Fleisch ist eines der größten Dumping- und Rabattschlachtprodukte geworden. Das setzt auch die bäuerliche Produktion massiv unter Druck.
Wie geht es dem österreichischen Tourismus?
Sehr unterschiedlich. In der Städtehotellerie ist es zum Teil verheerend. Wir haben daher für die Tourismusbranche ein Unterstützungspaket geschnürt, das neben einem Bündel anderer Maßnahmen auch eine Mehrwertsteuersenkung beinhaltet, damit die fehlenden Monate ausgeglichen werden können und man auch jetzt mit geringeren Auslastungen über die Runden kommt.
Regierung und Wirtschaftskammer haben im Mai angekündigt, dass ab Juli in Tourismusbetrieben in ganz Österreich 65.000 Coronatests pro Woche durchgeführt werden. Davon ist man aber weit entfernt. Bislang wurden 24.000 Tourismusmitarbeiter zur Testung angemeldet.
Wir haben innerhalb weniger Wochen dieses System aufgebaut und die Kapazitäten hergestellt. Jeder Mitarbeiter im Tourismus kann sich regelmäßig testen lassen, die Kosten übernimmt der Bund. Das ist in Europa einzigartig. Jetzt braucht es dafür aber auch die Betriebe, die ihre Mitarbeiter hinschicken. Ich höre aus Gesprächen, dass es durchaus große Angst gibt, dass dann ein positiver Fall auftreten könnte. Doch das Screeningprogramm zielt genau darauf ab. Es ist für den Tourismus überlebensnotwendig, jeden Infizierten sofort zu finden und zu isolieren.
Warum kostet der Test in Österreich 85 Euro, in Bayern nur 52 Euro?
Das Programm haben wir mit der Ages aufgesetzt, es ist offen für alle Labore. Die Kosten umfassen nicht nur den Test selbst, sondern auch die Abstrichabnahme, die Logistik, die Befunderstellung.