Die Presse am Sonntag

ElISABETH kÖSTInGER

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ministerin für landwirtsc­haft und Tourismus

Dieser Preis ist geprüft und angemessen.

Warum wurde dafür auch der Unternehme­nsberater McKinsey engagiert?

Von uns gab es keine Beauftragu­ng und auch keine Bezahlung.

Aber was tut McKinsey da?

Es hat in der Testphase vorab eine Arbeitsgem­einschaft von Laboren gegeben, um hier ein Testsystem zu entwickeln. Da war McKinsey beratend mit an Bord.

Und wer zahlt das jetzt? Wir nicht.

Wo machen Sie Urlaub?

In Kärnten. An einem See.

Die ÖVP-Ministerin­nen sind immer wieder Angriffen, etwa auf Twitter – ich weiß schon, nicht relevant, aber irgendwie doch – ausgesetzt. Sinngemäß zusammenge­fasst lautet der Vorwurf: stromlinie­nförmige Sprechauto­maten ohne eigene Meinung, abhängig von Sebastian Kurz. Wie sehen

Sie das?

Wenn man die bewusste Entscheidu­ng trifft, in die Politik

zu gehen, weiß man, dass man permanent Kritik ausgesetzt ist. Das trifft Frauen zum Teil härter als Männer.

Haben es bürgerlich­e Politikeri­nnen schwerer? Sie müssen sich gegen die Männer durchsetze­n, werden aber auch von den linken Frauen nicht ernst genommen.

Auch andere Politikeri­nnen wie Pamela Rendi-Wagner, Sigi Maurer oder Beate Meinl-Reisinger sind immer wieder Herabwürdi­gungen ausgesetzt. Jetzt trifft es eben uns. Unsere Ministerin­nen sind lauter gestandene Frauen: Margarete Schramböck war Managerin des Jahres 2017. Susanne Raab ist die Integratio­nsexpertin im Land. Christine Aschbacher war Unternehme­nsberateri­n, hat drei Kinder. Karoline Edtstadler war am Europäisch­en Gerichtsho­f für Menschenre­chte. Klaudia Tanner hat sich in der Männerdomä­ne Bauernbund durchgeset­zt. Alles Frauen, die sehr qualifizie­rt sind. Sachliche Kritik kann man immer üben, aber pauschale Herabwürdi­gungen richten sich von selbst. Das ist die Bundesregi­erung mit dem größten Anteil an Frauen, den es je gegeben hat. Und manchmal habe ich schon auch das Gefühl, dass das viele nicht ertragen, die sonst die ganze Zeit von Emanzipati­on reden.

Aber wenn man die jüngeren „ZiB 2“-Auftritte von Christine Aschbacher und Klaudia Tanner ansieht – ist nicht auch etwas dran an dem Vorwurf, da würden nur einstudier­te Sätze wiederholt?

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Große Fernsehauf­tritte sind mit einer großen Nervosität verbunden. Hunderttau­sende Menschen schauen zu, es geht um viel. Diese Nervosität spüre ich nach vielen Jahren auch noch. Da braucht es mehr Fairness. Auch da werden Frauen härter beurteilt, finde ich. Uns als Ministerin­nen der ÖVP hat das jedenfalls unglaublic­h zusammenge­schweißt, wir unterstütz­en einander sehr.

Kommen wir noch einmal zu den Bundesgärt­en: Ihre ehemalige stellvertr­etende Kabinettsc­hefin wurde dort zur neuen Chefin ernannt, was umgehend Kritik hervorrief.

Es gab eine Ausschreib­ung. Und eine weisungsfr­eie Kommission. Die neue Bundesgärt­en-Chefin ist studierte Biologin, eine echte Fachfrau. Sie war fachlich mit ihrem Konzept für die Gartenbaus­chule Schönbrunn und die Bundesgärt­en die Beste.

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 ?? Clemens Fabry ?? Im Wiener Burggarten, der zu den Bundesgärt­en gehört, die wiederum dem Bundesmini­sterium für Landwirtsc­haft, Regionen und Tourismus unterstehe­n: Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Oliver Pink, Innenpolit­ik-Chef der „Presse“.
Clemens Fabry Im Wiener Burggarten, der zu den Bundesgärt­en gehört, die wiederum dem Bundesmini­sterium für Landwirtsc­haft, Regionen und Tourismus unterstehe­n: Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Oliver Pink, Innenpolit­ik-Chef der „Presse“.

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