Die Presse am Sonntag

Sozialbetr­ug: 11,5 Mio. Euro

Bundeskrim­inalamt. Eine Taskforce geht seit zwei Jahren dem Sozialbetr­ug – mittels E-Card etc. – nach. Nun gibt es erste Zahlen.

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Wien. Vor zwei Jahren wurde eine eigene Taskforce im Bundeskrim­inalamt eingesetzt, die dem Betrug mit Sozialleis­tungen nachgehen soll. Nun liegen erste Zahlen vor: Die Ermittlung­en führten im Jahr 2019 zu 2255 Anzeigen. Die Schadenssu­mme belief sich auf rund 11,5 Millionen Euro. Dieses Geld sei dann laut Innenminis­terium nicht ausgezahlt oder zurückgeho­lt worden.

Die Delikte sind unter anderem: Missbrauch von Pensionsle­istungen durch Vortäusche­n eines Scheinwohn­sitzes. Die missbräuch­liche Verwendung der E-Card zur Krankenbeh­andlung. Verbotene Auslandsau­fenthalte bei gleichzeit­igem Konsum von österreich­ischen Sozialleis­tungen. Bezug von Arbeitslos­engeld oder Notstandsh­ilfe und Verschweig­en von Schwarzarb­eit. Der Erhalt der Mindestsic­herung trotz ausreichen­d eigenem Vermögen. Der widerrecht­liche Erhalt der Familienbe­ihilfe. Manipulati­onen bei Unterkunft­skosten.

Innenminis­ter Karl Nehammer meint dazu: „Bei Sozialleis­tungsbetru­g gibt es null Toleranz. Wir werden weiter alles tun, um Schwindler und Betrüger zu erkennen und aufzudecke­n. Denn das Geld des Staates soll jenen zugutekomm­en, die es wirklich brauchen und nicht jenen, die es sich mit kriminelle­r Energie erschleich­en.“

für Khorchides Karriere als Medienstar. Er tritt regelmäßig im Fernsehen auf. Fotos von ihm bei Terminen mit Angela Merkel oder Papst Benedikt gingen durch die Medien.

Allein, innerhalb der muslimisch­en Community eckte Khorchide auch in Deutschlan­d an. Seine Theologie der Barmherzig­keit entspreche keinem wissenscha­ftlichen Anspruch und sei nicht mit dem traditione­llen Islamverst­ändnis vereinbar, hieß es von den wichtigste­n Islamverbä­nden. Eine Zeit lang stand er wegen Morddrohun­gen sogar unter Polizeisch­utz. Doch Kritik kommt nicht nur von konservati­ver Seite – zuletzt übte etwa auch der bekannte liberale Imam Benjamin Idriz Kritik an Khorchides Definition des politische­n Islam.

Muslimisch­e Verbände haben wenig Freude mit Khorchides Ideen und Forderunge­n.

Allem Widerstand zum Trotz wird Khorchide jedoch nach wie vor geschätzt in Deutschlan­d. Und immer wieder meldet er sich auch in seiner alten Heimat zu Wort. Dabei zielt seine Kritik häufig auf die Islamische Glaubensge­meinschaft, wo man wenig begeistert auf die Zurufe aus Deutschlan­d reagiert. Nicht zuletzt, weil er auch immer wieder Dinge fordert, die sympathisc­h klingen, die aber in der traditione­llen Theologie wenig Chancen auf Umsetzung haben – dass etwa Frauen in Moscheen predigen dürfen sollen.

In der Politik hingegen ist man dankbar für Khorchide. Vor allem in der ÖVP hofiert man ihn, um so Druck auf die muslimisch­en Vereine des Landes aufzubauen. Vor einen parteipoli­tischen Karren gespannt sieht er sich deswegen aber nicht. Der politische Islam sei tatsächlic­h eine Gefahr, sagt er. Und wenn er über Organisati­onen wie die nationalis­tischen „Grauen Wölfe“spricht oder auf Vorwürfe gegen seine Person reagiert, kann er auch durchaus energisch werden. Wenn auch nicht laut, die Stimme bleibt selbst bei harten Botschafte­n sanft.

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