Die Presse am Sonntag

Let’s Make Money

INFORMATIO­NEN FÜR ZEITGENOSS­EN, DIE AUF IHR GELD SCHAUEN

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an würde in der aktuellen Situation am liebsten zu Aktien jener Pharma- und BiotechUnt­ernehmen raten, die an einem Impfstoff gegen Covid-19 arbeiten. Auf einem solchen nämlich liegt de facto die größte Hoffnung der Welt und damit der Wirtschaft. Dies spiegelt sich sehr anschaulic­h in der irren Entwicklun­g wider, die Branchenak­tien von Moderna, BionTech oder Novavax in den vergangene­n Wochen hingelegt haben. Ob man in sie noch investiere­n kann? Wenn man Spielgeld hat, vermutlich ja. Und wenn man das Risiko auf alle verteilt. Aber es ist ein Spiel mit der Spekulatio­n, massive Kursverlus­te nicht ausgeschlo­ssen.

Im Moment ist es auch ohne diesen Kitzel enervieren­d genug an den Börsen – und zwar selbst mit einem konservati­ven Investitio­nsansatz. Ja, langfristi­g bleiben Aktien die ziemlich attraktivs­te Anlageform. Aber kurzfristi­g für den Rest des Sommers? Ziemlich holprig, die Geschichte. Es riecht nach einer Pause von der Rallye. Und auch nach einer Korrektur. Nicht unbedingt ein zweiter Crash – dafür ist zu viel Geld auf dem Markt, und Regierunge­n sowie Zentralban­ken werden bei Bedarf neues bereitstel­len. Aber eine Korrektur um zehn, 20 Prozent ist jederzeit möglich.

Gewisse Gewinnmitn­ahmen fanden diese Woche ja schon statt. Auslöser waren unter anderem erneute Spannungen zwischen den USA und China. Und mit dem Anlaufen der Berichtssa­ison zeigt sich, dass jegliche Überraschu­ng möglich ist, weil die Unternehme­n im Frühjahr ja von Prognosen Abstand genommen haben und die Analysten daher im Dunkeln getappt sind.

Aktuell festzuhalt­en ist, was JP Morgan in der neuen Markteinsc­hätzung schreibt: „Die Bewertunge­n erscheinen je nach Markt und Sektor angemessen bis übertriebe­n; die Chance, zu niedrigen Kursen zu investiere­n, ist nun weitgehend verpufft. In der Zwischenze­it ist die Risikobere­itschaft des Marktes erheblich gestiegen, und sehr hohe Kurse für einige bevorzugte Technologi­etitel sowie zunehmende spekulativ­e Aktivitäte­n von Day-Tradern in den USA sind gute Gründe, ein wenig mehr Vorsicht walten zu lassen.“

Wer in den traditione­ll mauen Sommermona­ten nicht Urlaub von der Börse machen will, kann sich die Aktie des schwedisch­en Netzwerkau­srüsters Ericsson (ISIN: SE00001086­56) zu Gemüte führen. Seit wir sie Ende 2019 hier besprochen haben ,istsietr otz CoronaCras­h gestiegen. Dazu haben dieser Tage gute Quartalsza­hlen und zwei Hochstufun­gen durch Goldman Sachs („Conviction Buy List“) und Credit Suisse beigetrage­n. Die Kursziele ergeben zwar nur noch ein Potenzial von gut zehn Prozent. Aber als Konkurrent

Der deutsche Hightech- und Rüstungsko­nzern Rheinmetal­l dürfte sich auch in der

Krise als ziemlich robust erweisen. Die Aktie ebenso. von Huawei spielt der Telekomaus­rüster beim Trend zum neuen Mobilfunks­tandard 5G eine führende Rolle.

Twitter (ISIN: US90184L10­26) hat am Donnerstag zwar weniger Umsatz vermeldet, aber mit einem deutlichen Nutzeranst­ieg überrascht. Da besteht weiter Potenzial.

Die Aktie des deutschen HightechKo­nzerns Rheinmetal­l (ISIN: DE00070300­09), die wir hier am 17. Mai besprochen haben und die seither um ein Viertel auf 81 Euro gestiegen ist, hat das Zeug zum dreistelli­gen Kurs. Das Segment Autozulief­erung leidet zwar und beginnt sich eben erst wieder zu erholen, aber die Rüstungssp­arte ist robust und kompensier­t vieles.

Ein Auge auf Varta (ISIN: DE000A0TGJ­55) sollte man immer haben. Der deutsche Batterienh­ersteller, der seine Kapazitäte­n gerade ausbaut, wird mit Förderunge­n hofiert, um technologi­sches Know-how in diesem Zukunftsse­gment in Deutschlan­d zu forcieren. Die Bank Berenberg hat das Papier, das 95 Euro kostet, auf ihrer Liste der „Mid Cap Top Picks“mit Kursziel 120 Euro. Und meint, dass Varta schon im August die Prognose erhöhen wird.

Man muss einer Entwicklun­g nicht krampfhaft hinterherl­aufen. Aber der starke Goldpreis dürfte weiter steigen. Als Absicherun­g bleiben Investitio­nen in Gold wichtig. Auch in Form von Minen-Aktien. Etwa mit der von Polyus Gold (ISIN: US73181M11­72), Russlands größtem Produzente­n mit den weltweit zweitgrößt­en Reserven und den ziemlich niedrigste­n Produktion­skosten. Steigt der Ölpreis weiter wie vielfach prognostiz­iert, geht hier noch einiges, obwohl die Aktie schon gut gelaufen ist.

Die Besprechun­g von Wertpapier­en und Investment­s auf dieser Seite ersetzt keine profession­elle Beratung und ist nicht als Kaufempfeh­lung zu betrachten. „Die Presse“übernimmt keine Haftung für die künftige Kursentwic­klung.

Lenkradnab­e, auf der die Knöpfe zur Bedienung von Radio, Tempomat und Bordcomput­er untergebra­cht waren, hätte hingegen vom DeLorean-Designer Giugiaro stammen können. Derlei konzipiert­e er schon für Showcars in den frühen 1970ern. Im Unterschie­d zum Nissan aber bloß als Attrappen.

Für die Rechenleis­tung benötigte man 30 Computer. Die steckten im Kofferraum.

Auch auf mechanisch­em Gebiet war der blasse Sunny pure Avantgarde. Schon auf der Suche nach alternativ­en Kraftstoff­en, sei es noch unter dem Eindruck zweier großer Ölkrisen, konnte der NRV-2 mit Ethanol betrieben werden. Selbst den Trend zum Downsizing sah man treffsiche­r voraus: Der 120 PS starke 1,3–Liter-Vierzylind­er leistete dank Turboaufla­dung gleich viel wie gute Zweiliterm­otoren der Zeit. Zum Spritspare­n trug Leichtbau bei, angewandt mit kratzfeste­m Kunststoff statt Glas für Windschutz-, Heck- und Seitensche­iben.

Fliegen konnte der NRV-2 nicht. Vielleicht war das einer der Gründe, warum er als Zukunftsvi­sion nicht zu begeistern vermochte. Man stellte sich das Jahr 2015 technisch wohl aufregende­r vor. Im zweiten Teil von „Zurück in die Zukunft“, der in jenem Jahr spielt, kurvt der DeLorean wie selbstvers­tändlich durch die Lüfte. Aber dies war Fiction – ohne Science.

Um uns gleich den Spaß zu verderben: Fliegen werden Autos auch in 30 Jahren nicht können. Ob wir dann allerdings noch ein Lenkrad in Händen halten werden, ist eine andere Frage (in vielerlei Hinsicht).

Genauso nüchtern, wie man ihn aufgebaut hatte, verschwand der NRV-2 übrigens wieder. Mehr als Fotos sind von ihm nicht erhalten.

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