Die Presse am Sonntag

Wohlleben sorgt für Unruhe

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»Die Natur kann sich reparieren« , Interview mit Wald-Spezialist und Bestseller­autor Peter Wohlleben, von Rüdiger Sturm, 19. 7.

Als Inhaber eines mittelgroß­en forstwirts­chaftliche­n Betriebs erlaube ich mir, höflichst einige Bemerkunge­n zu Peter Wohlleben zu machen. Er ist ein überaus erfolgreic­her Autor und Geschäftsm­ann. Dies trifft für seine bisherigen Dienststel­len als Förster nicht zu (er hat gekündigt oder wurde entlassen).

Seit Jahren hat er in unserer Gesellscha­ft, die sich weit von der Natur entfernt und nebulöse, traumhafte Vorstellun­gen von ihr hat, großen Erfolg und sorgt für Unruhe in Fachkreise­n. Die in der Waldwirtsc­haft tätigen, oft sehr engagierte­n und mit Verlusten wirtschaft­enden Menschen in Mitteleuro­pa werden von ihm bewusst diffamiert. Familien, die seit Generation­en ihren Wald pflegen, sind verwirrt. „War alles falsch?“Seine großstädti­sche Klientel jubelt.

Urwaldfant­asien blühen, vermischt mit „Gesängen und Jubeln der Bäume“untereinan­der. Gerade eben, dass die Bäume nicht miteinande­r tanzen. Doch produziere­n seine Wälder kein Nutzholz mehr, so dass dieses von Plantagen aus Russland oder Asien zukünftig nach Europa importiert werden müsste. So eine Art „Phytokolon­ialismus“. Man könnte über ihn lächeln, wenn nicht seine Parteigäng­er in dieser Zeit überall in die Regierung gelangen würden, und mit ihnen seine Fantasien.

Univ.-Prof. Dr. Frank Unger, D-38110 Braunschwe­ig und 8047 Graz

»Habe noch Hausübunge­n zu erledigen«, Interview mit Bildungsmi­nister Heinz Faßmann, von Oliver Pink, 19. 7.

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