Die Presse am Sonntag

MARSHALL CHESS

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Plattenlab­el-Chef über die Stones

nfang des Jahres habe ich mir gedacht, was wird heuer wohl passieren? Wir hatten eine neue Koalition. 2019 war ein sehr ereignisre­iches Jahr. Und eigentlich habe ich mir gedacht, dass es dieses Jahr ein bisschen ruhiger wird.“Da hat sich Simone Stribl aber getäuscht. „Offenbar bin ich keine gute Zukunftsfo­rscherin.“Statt Ruhe hat sie als Moderatori­n der „Sommergesp­räche“jetzt mehr zu tun denn je. Obwohl sie regelmäßig die „Pressestun­de“moderiert, war sie doch überrascht, als sie gefragt wurde. „Für die ,Sommergesp­räche‘ bewirbt man sich ja nicht. Das wäre auch nicht mein Naturell.“Man kann sich nur mit Leistung empfehlen.

Seit zwölf Jahren arbeitet Stribl für den ORF: fünf Jahre beim „Report“, seit sieben Jahren in der „ZiB“, seit 2017 bei der „Pressestun­de“. Die „Sommergesp­räche“will sie lockerer angehen und hat sich vorgenomme­n, hintergrün­diger und persönlich­er zu fragen. „Ich habe natürlich alle ,Sommergesp­räche‘ der vergangene­n Jahre, nein, Jahrzehnte gesehen. Trotzdem muss ich für mich selbst bei Null beginnen. Mir ist wichtig, dass ich niema n den kopiere, sondern dass ich so bin wie immer.“

In der Rolle von Meinl-Reisinger. Dazu zählt auch die penible Vorbereitu­ng. Schon in den vergangene­n Jahren war Stribl im Vorfeld dabei. Sie hat nicht nur Porträts der Spitzenkan­didaten gestaltet, sondern ist für Probeinter­views auch mehrmals in die Rolle von Politikeri­nnen geschlüpft. In den beiden vergangene­n Jahren spielte sie etwa Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger.

Da wird dann so gut wie möglich geschauspi­elert. Man sollte so antworten, wie es von der gespielten Person zu erwarten ist. „Das hat mir immer viel Spaß gemacht – sich vorzustell­en, was der oder die andere sagen wird. Und es ist auch sehr wichtig, das durchzuspi­elen.“Aber eigentlich wollte sie etwas anderes: auf die andere Seite.

Ihre „Sommergesp­räche“werden heuer auf einem Weingut am Reisenberg aufgenomme­n. Im Freien. „Es gibt dort keine Enten und keine Kirchenglo­cken.“Dafür eine Überdachun­g, falls es regnet. Den Auftakt macht am 3. 8. Meinl-Reisinger, das Abschluss-Interview gibt am 31. 8. Bundeskanz­ler Sebastian Kurz (alle: 21.05 Uhr, ORF 2).

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 ?? Clemens Fabry ?? Morgensta rtet Simone Stribl ihre „Sommergesp­räche“: „Mir ist wichtig, dass ich niemanden kopiere.“
Clemens Fabry Morgensta rtet Simone Stribl ihre „Sommergesp­räche“: „Mir ist wichtig, dass ich niemanden kopiere.“

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