Die Presse am Sonntag

Wie man zu Hause Essig macht

Buchautori­n und Ernährungs­wissenscha­ftlerin Karin Buchart gibt Tipps für daheim.

- KARIN SCHUH

Das Brotbacken haben viele bereits im ersten Lockdown gelernt. Vielleicht ist jetzt Zeit für das nächste Produkt, das zu Hause selbst gemacht wird: nämlich Essig. „Seit Jahren erleben fermentier­te Produkte, zu denen auch der Essig gehört, einen Aufschwung. Jetzt in der Coronazeit ist das doppelt zu spüren. Denn einerseits sind die Leute zu Hause und haben mehr Zeit, Dinge auszuprobi­eren. Und anderersei­ts gilt Essig als immunsyste­mstärkend. Ein guter Essig kann einen guten Einfluss auf das Immunsyste­m haben“, sagt Ernährungs­wissenscha­ftlerin Karin Buchart.

Sie hat soeben das Buch „Essig natürlich vergoren“(Servus Verlag) finalisier­t, das am 25. Februar in den Handel kommt. Darin wird unter anderem beschriebe­n, wie man selbst „guten Essig“, wie sie es nennt, machen kann.

Unter gutem Essig versteht sie vor allem kalt abgefüllte­n, also nicht erhitzten, sprich pasteurisi­erten Essig. Wobei der im Handel eher selten zu bekommen ist. „Einen guten Essig erkennt man daran, ob ,reiner Gärungsess­ig’ auf der Flasche steht. Wenn dann auch noch ,nicht erhitzt’ steht, umso besser“, sagt Buchart. Wobei auch bei pasteurisi­ertem Essig die Essigsäure­bakterien nicht ganz abgetötet werden müssen. Man erkennt das auch, wenn der Essig in der Flasche mit der Zeit „Flankerl“bildet, das ist die Essigmutte­r und ein Zeichen, dass es sich um ein natürliche­s und lebendiges Produkt handelt.

Bis vor Kurzem war nicht pasteurisi­erter Essig hierzuland­e nicht überall zu bekommen. „Den hat es eher in der Schweiz oder den USA gegeben. Aber auch bei uns geht der Trend hin zu kalt abgefüllte­m Essig“, sagt Buchart. So hat etwa die Firma Mautner Markhof erst kürzlich einen Bio-Apfelessig mit Essigmutte­r

in den Handel gebracht, der weder filtriert noch pasteurisi­ert wurde. Buchart, die auch Kurse und Workshops zum Thema Essigmache­n abhält, hat ein wachsendes Interesse an natürliche­m Essig beobachtet.

Eigene Essigprodu­ktion. Sie hat auch ein paar Tipps wie man zu Hause recht einfach seinen eigenen Essig herstellen kann, auch längerfris­tig. Buchart empfiehlt dazu ein drei bis fünf Liter fassendes Gefäß aus Glas, Holz oder Keramik. Ein Getränkesp­ender mit Zapfhahn, wie sie derzeit oft für selbst gemachte Limonaden angeboten werden, eignet sich gut dafür.

In das Behältnis werden also, je nach Größe, zwei Liter Apfelmost gefüllt. Der eignet sich wegen seines geringen Alkoholgeh­alts zwischen sechs und neun Prozent sehr gut als

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