Das Schaulaufen von Marco Schwarz
Die Medaillensammlung des Kärntners klimpert längst, der große Slalom-Showdown steigt heute.
Fünf Medaillen bei den jüngsten beiden Ski-Weltmeisterschaften sind ohnehin schon keine schlechte Ausbeute für einen 25-Jährigen. Doch Marco Schwarz hat heute nicht nur eine weitere, sondern auch seine bisher größte Chance auf Edelmetall. Als Gesamtführender der einschlägigen Weltcupwertung geht er in den heutigen abschließenden WM-Slalom (10/13.30 Uhr, ORF1).
In Cortina sei der Mann aus Radenthein schlichtweg „ein cooler Hund“, wie Slalom-Chefcoach Marko Pfeifer nach Kombi-Gold und Riesentorlauf-Bronze seines Schützlings meinte. Schwarz selbst umriss sein WM-Erfolgsrezept so: „Ich glaube, ich mache nichts Spezielles, und das macht es aus, glaube ich.“
Vor allem Riesentorlauf-Bronze sei ein großer Traum gewesen. „Ich habe mir schon einiges vorgenommen gehabt. Bei den Weltcuprennen hat es noch nicht so geklappt“, meinte der Kärntner, der in einem WeltcupRiesentorlauf nie besser als Sechster war. Pfeifer erklärte: „Es war einer der anspruchsvollsten Riesentorläufe seit langer Zeit bei Großevents. Ich habe schon gewusst, dass er harte Bedingungen mag.“
Als der Knopf aufging. Hinzu kommt, dass die Formkurve gerade zur richtigen Zeit ihren Gipfel erreicht. „In letzter Zeit hat er im Training einen brutal starken Eindruck hinterlassen“, verriet ÖSV-Coach Pfeifer. Der Knopf sei Schwarz mit seinem ersten Slalom-Sieg
am 10. Jänner in Adelboden aufgegangen. „Mir war klar, wenn das einmal passiert, dann fährt er einfach befreiter.“Gerade damals in Adelboden habe er seinem Schützling aber noch eingetrichtert: „Blacky, bevor du im Riesen aufs Podest fährst, gewinnst du vier Slalom hintereinander!“
Dass Schwarz Großereignisse nicht nervös machen, sondern offenbar sein volles Leistungspotenzial abrufen lassen, ist seit Cortina amtlich. „Ich gehe relativ gelassen in jedes Rennen. Ich brauche nicht auf irgendwelche Wertungen zu schauen, da zählt nur eins, zwei, drei. Da kann ich mich noch einmal gut pushen“, betonte der Slalom-Favorit. „Ein bissl den Kopf ausschalten und nur das Skifahren genießen.“(joe)