Die Presse am Sonntag

Im kleinen Bayrischen Eck

- VON FLORIAN ASAMER

oder: Warum Markus Söder in nächster Zeit besser den Brenner meiden sollte.

schen Staatskanz­lei mitgeteilt, er dürfe nicht über deutsches Bundesgebi­et nach Wien zu einer (ausgerechn­et) Coronasitz­ung reisen. Eine besondere Spitze: Günther Platter wurde nicht nur der Weg über die deutsche Autobahn zwischen Kufstein und Salzburg (also das große deutsche Eck) untersagt, sondern auch der bayrische Landstraße­nschleiche­r (also das sogenannte kleine deutsche Eck). Platter hatte übrigens noch vor Corona Schleichwe­ge abseits der Autobahn für NichtEinhe­imische sperren lassen. Für Markus Söder bleibt jedenfalls zu hoffen, dass er, egal ob als bayrischer Ministerpr­äsident oder vielleicht deutscher Bundeskanz­ler, nicht so bald über das Inntal Richtung Italien oder die Schweiz muss. Könnte gut sein, dass man sich in Tirol nach an das geschlosse­ne bayrische Eck erinnert.

Nicht so genau erinnert hat man sich offenbar beim Firmenzusa­mmenschlus­s Hygiene Austria, woher die Millionen FFP2-Masken „Made in Austria” für den heimischen Markt tatsächlic­h kommen. Hätte man nicht ausdrückli­ch heimische Ware versproche­n, wäre die asiatische Herkunft ja gar nicht schlimm, denn wo wüsste man auch mehr über Masken als in Wuhan und Umgebung.

Und um sich zuverlässi­g von der großen Krise abzulenken, taugt sicherlich das Interview von (Ex-)Prinz Harry und Meghan Markle bei Oprah Winfrey. Eigentlich lustig, das Paar, das sich angeblich von Netflix zusagen ließ, nicht bei der Windsor-Serie „The Crown“vorzukomme­n, dreht nun die Harry und Meghan-Season samt Schmutzküb­el selbst.

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