Hotel-Chefin: »In der Ostregion kommt niemand mehr für Business-Termine«
Einige Wiener Hotels halten noch für Geschäftsleute offen, aber auch diese bleiben in der verlängerten Osterruhe aus. Ein Debakel, sagt Michaela Reitterer, Chefin der Hotelvereinigung. Die große Hoffnung der Branche: die Sommersaison.
Es dominiert immer noch die Hoffnung“, sagt Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV). Seit November muss auch die Chefin des Boutiquehotels Stadthalle geschlossen halten. Die Stimmung unter den Hoteliers sei mittlerweile zwiegespalten: „Die Bandbreite reicht von ,Ich will sofort aufsperren‘ bis zu ,Bitte sperren wir alles zu, damit wir wenigstens eine Sommersaison haben‘.“Trotzdem wären zwei Drittel der Hotels bereit, Mitte Mai aufzusperren, wenn es die Infektionslage erlaubt – das ergab eine Umfrage der ÖHV.
Eine Handvoll Wiener Hotels hat auch im Lockdown geöffnet. „Es gibt nur ein touristisches Betretungsverbot, Business-Gäste dürfen kommen“, so Reitterer. Viele hätten die Regelung, dass sie unter der Woche für Geschäftsleute offen halten und am Wochenende zusperren. „Einige Hotels in Wien, die das so gemacht haben, haben wegen des neuen Lockdowns jetzt aber wieder zugesperrt. Dadurch, dass die Ostregion so betroffen ist, kommt niemand mehr für Business-Termine. Das ist ein Debakel.“
Die große Hoffnung der Branche liegt in der Sommersaison. „Wenn ein Sommer wie im Vorjahr möglich ist, wären wir schon sehr glücklich“, so Reitterer. Die Wiener Wirtschaftskammer rechnet im Sommer mit einer möglichen Auslastung von 30 bis 40 Prozent, wenn Touristen aus Deutschland, Spanien und Italien ohne Quarantäne nach Österreich reisen dürfen. Für ihr Boutiquehotel schürt Reitterer bereits Pläne: Heuer möchte sie die Reihe „Loge & Logis“, eine Aktion, bei der man aus dem Hotelzimmer ein Kunstprogramm im Innenhof verfolgen kann, fortsetzen. Und sie gibt sich optimistisch: „Ich glaube, dass wir heuer wieder eine Wintersaison haben.“