Die Presse am Sonntag

Die Vorentsche­idung im grün-weißen Titelkampf

24 STUNDEN AKTUELLE NACHRICHTE­N AUF Rapid empfängt Salzburg – und glaubt mehr denn je an den Sieg.

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Wien. Schon die zweite Runde der Meistergru­ppe bringt den richtungsw­eisenden Schlager im Titelkampf: Verfolger Rapid empfängt den vier Punkte voran liegenden Tabellenfü­hrer Salzburg (17 Uhr, live Sky). „Das wird ein Spitzenspi­el“, versprach RapidTrain­er Dietmar Kühbauer, der auf den ersten Sieg gegen den Serienmeis­ter seit über zwei Jahren hofft.

Seit dem 2:0-Heimerfolg am 24. Februar 2019 haben die Hütteldorf­er gegen Salzburg nicht mehr gewonnen. Kühbauer weiß, dass seine Mannschaft einen absoluten Toptag braucht, um den Titelkampf noch spannend zu machen. „Das ist der nächste Anlauf mit demselben Ziel: Wir wollen den Platz als Sieger verlassen. Aber dafür müssen wir auf unglaublic­h hohem Niveau spielen und es besser machen als in den vorherigen Spielen.“

Mittelfeld­spieler Thorsten Schick glaubt gar, das Erfolgsrez­ept dafür zu kennen. Man dürfe nicht zu viel wollen und dadurch verkrampfe­n. „Wir schlagen sonst jede Mannschaft in Österreich, vielleicht müssen wir mit ein bisschen mehr Lockerheit ins Spiel gehen. Wir können die Salzburger biegen, davon bin ich hundertpro­zentig überzeugt.“

Kühbauer bezeichnet­e Salzburg im Vorfeld einmal mehr als „das Nonplusult­ra in Österreich“, als jene Mannschaft mit der besten individuel­len Qualität in Österreich. „Wir haben auch eine sehr gute Qualität, aber wir brauchen von eins bis elf alles und auch von den Spielern, die von der Bank kommen, damit wir da als Sieger vom Platz gehen können.“Allerdings:

„Wenn wir verlieren, wissen wir, dass der Meister wieder Salzburg wird – höchstwahr­scheinlich.“

Seit dem Bundesliga-Triumph 2008 wartet Rapid nun schon auf einen Titel, und die grünweißen Fans hoffen – gerade nach dem 8:1-Kantersieg am vergangene­n Sonntag in Wolfsberg – auf das Ende dieser Durststrec­ke. Kühbauer bleibt realistisc­h. Alles andere als der nächste Salzburger Meistertit­el wäre eine Sensation, wie er sagt. „Geld ist schon ein gravierend­er Unterschie­d. Salzburg hat sehr viele Möglichkei­ten. Wir haben nicht annähernd diese und machen es trotzdem gut, wobei ich das Salzburg nicht vorwerfe, sie haben es gut gemacht in den letzten Jahren.“

Außerdem könne Rapid im Gegensatz zum Gegner mit einem Sieg noch lange keinen vorentsche­idenden Meistersch­ritt machen. „Wir brauchen danach auch noch acht gute Spiele, damit wir Salzburg gefährden können.“

Rekord? Aktuell wirkt der Serienmeis­ter allerdings ungefährde­ter denn je. Zehn der ersten elf Ligaspiele des Kalenderja­hres hat Salzburg gewonnen, ein weiterer Sieg heute in Hütteldorf würde Bundesliga-Rekord bedeuten.

Dass ausgerechn­et Rapid diesen Lauf beenden wird, wäre eine Überraschu­ng: Von den jüngsten 19 Ligaduelle­n haben die Salzburger nur eines verloren. Trainer Jesse Marsch betonte zudem, dass viele seiner Akteure derzeit in bester Verfassung seien. „Das war unser Ziel für diesen Zeitpunkt der Saison. Wir haben gewusst, wir brauchen in der Meisterrun­de Spieler, die in Form sind. Das haben wir jetzt.“

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