L’Art de Vivre: Die Sammlung Alain Gruber
Auktion. Die Sammlung des Kunsthistorikers Alain Gruber, der Designer wie Karl Lagerfeld und Yves Saint Laurent beriet, wird im Dorotheum versteigert.
Nicht nur bei den ganz großen Häusern wie Sotheby’s und Christie’s gehen Sammlungs-Auktionen gut, auch beim Dorotheum hat sich die Strategie bewährt. Steckt ein Name hinter der Sammlung, der für Geschmack und Expertise garantiert, lassen sich Gemälde, Möbel und Kunsthandwerk gut verkaufen. Am 27. April kommt im Dorotheum wieder einmal eine solche Sammlung zum Aufruf. Versteigert wird der Nachlass des Schweizer Kunsthistorikers Alain Gruber, unter dem Titel „L’Art de Vivre“.
Sein großes Interesse galt dem 18. Jahrhundert, das so unterschiedliche Kunstströmungen hervorbrachte wie den Klassizismus und die Romantik. Er graduierte in Basel in den Fächern Kunstgeschichte, französische Literatur und Geschichte. Seine Spezialgebiete waren vor allem Tafelsilber und Tapisserien. So war er 1973 bis 1976 Kurator für Tafelsilber und Uhren am Schweizerischen Landesmuseum in Zürich. 1981 erschien eine seiner bedeutendsten Publikationen: „Gebrauchssilber des 16. bis 19. Jahrhunderts“.
Doch Gruber war viel mehr als ein reiner Kunsthistoriker. Er verstand sich als genialer Arrangeur, der Wohnungen und Häuser als Gesamtkunstwerk inszenierte. So vereinte er in sich den Kunsthistoriker, Dekorateur, Connaisseur, Buchautor und Kurator.
Prominente Kunden. Diese Fähigkeiten schätzte auch die Prominenz, darunter Designer wie Karl Lagerfeld, Yves Saint Laurent oder Hubert de Givenchy. Auch einem Lord Rothschild diente Gruber in den 1990er-Jahren als „French Eye“bei den Restaurierungsarbeiten in Waddesdon Manor im englischen Buckinghamshire. Es handelt sich dabei um das Schloss der englischen