Wenn Männer Frauen hassen
Spannung.
Ein neuer Stern am Schweden-Krimi-Himmel? „Rattenkönig“ist der zweite Thriller des Stockholmer Autors Pascal Engman, in seiner Heimat haben die ersten beiden Fälle der Sonderermittlerin Vanessa Frank eingeschlagen. In „Rattenkönig“widmet sich der frühere Journalist einem – auch in Österreich – topaktuellen Thema: Gewalt gegen Frauen, die sich aus unglücklichen Beziehungen lösen wollen. Er beschreibt eine Männerszene, die vor allem im Internet ihrem Hass auf Frauen freien Lauf lässt. Spannend, fulminantes Finale, aber nichts für schwache Nerven.
Pascal Engman: „Rattenkönig“, übersetzt von Nike Karen Müller, Tropen, 464 Seiten, 17,50 Euro
er ist stärker: King Ko ng oder Godzilla? Was ist größer: die Sonne oder der Mond? Was ist weiter weg: Afrika oder Australien? Wer mit Kindern Zeit verbringt, kann diesen Fragen ab einem gewissen Alter kaum entkommen. Die gute Nachricht ist: Auf YouTube lassen sich, zumindest was die Größenvergleiche angeht, immer mehr Videos finden, die all diese Fragen beantworten. Teilweise unter dem deutschen Begriff „Größenvergleich“, mit viel mehr Auswahl unter „Size Comparison Videos“sind diese Animationen zu finden, die vor allem Volksschulkinder fesseln.
Und zwar viele: So hat eines der beliebtesten Videos, „Universe Size Comparison 3D“, mehr als 77 Millionen Zugriffe. Da die meisten ohne Ton auskommen, braucht es keine Sprachkenntnisse, um den 3-D-Renderings zu folgen, die Planeten, Insekten oder menschliche Knochen der Größe nach sortieren. Und dabei durchaus pädagogisch wertvoll sind.
Größenvergleiche helfen Kindern dabei, ihren Platz in der Welt zu finden.
„Meine Kinder sind schon groß, aber wenn sie noch klein wären, würde ich sie diese Animationen auf jeden Fall schauen lassen“, sagt Matthew Schneps, Gründungsmitglied des Science Education Department des Harvard-Smithsonian Center für Astrophysik, im Gespräch mit der „Presse am Sonntag“. Denn seiner Einschätzung nach helfen diese Größenvergleiche Kindern dieser Altersstufe, buchstäblich ihren Platz in der Welt beziehungsweise dem Universum zu finden.
Erkennen von Mustern. Denn ab dem Alter von fünf Jahren entwickeln Kinder die Fähigkeit, Dinge nach Größen oder anderen Kriterien zu reihen, was Entwicklungspsychologe Jean Piaget schon in den 1940er-Jahren entdeckte. „Menschen haben außerordentliche
Fähigkeiten in der Erkennung von Mustern, was eine der Schlüsselkompetenzen für den Erfolg unserer Spezies ist“, erklärte Derdre Gentner, Professorin für Psychologie an der Northwestern University des US-Bundesstaats Illinois, jüngst gegenüber der „New York Times“. „Bereits in einem jungen Alter haben wir Freude daran, Muster und Parallelen zu erkennen, was großen Wert für die intellektuelle Entwicklung von Kindern hat und maßgeblich für das Verständnis von Mathematik und Naturwissenschaften ist“, so die Psychologin. Zumal die Videos mehr können, als nur die Objekte darzustellen, da sie auch aufzeigen, wie die Dinge zueinander in Beziehung stehen. Und genau darin sieht Gentner den Kick für die Kinder, die sich für die Videos begeistern: „Es gibt der Welt einen Sinn und eine Ordnung, die extrem befriedigend ist.“Wie sehr dieses Erfassen von Zusammenhängen von der räumlichen Begreifbarkeit abhängt, weiß auch David Jackson, außerordentlicher Professor für naturwissenschaftliche Pädagogik an der Universität Georgia, der einst selbst Elf- und Zwölfjährige in Erdgeschichte unterrichtet hat. „Egal, ob etwas drei Milliarden oder 10.000 Jahre zurückliegt, kognitiv bedeutet das für Kinder in diesem Alter einfach, dass es wesentlich länger her ist, als sie es sich vorstellen können“, erklärt er. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie groß der Unterschied ist,