Die Presse am Sonntag

Abgänge, Neuzugänge und gefährdete Arten

Manche Vogelarten gehen stark zurück, andere werden mehr.

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Den Vögeln im Wald geht es recht gut, den Feldvögeln hingegen schlecht. Die Vögel, die die Stadt als Lebensraum ausgewählt haben, stehen irgendwo dazwischen. So lässt sich die Lage der hierzuland­e lebenden Vögel sehr vereinfach­t zusammenfa­ssen, erklärt Wolfgang Kantner von der Vogelschut­zorganisat­ion Bird Life.

Einen auffällige­n Rückgang gibt es seit Jahren oder vielmehr Jahrzehnte­n bei jenen Arten, die zu den Feldvögeln gehören und landwirtsc­haftliche Flächen als Lebensraum nutzen. Durch die Intensivie­rung der Landwirtsc­haft verlieren sie teilweise massiv an Lebensraum, was auch am Rückgang mancher Vogelarten abzulesen ist. So ist etwa der Bestand des Grauammers in den vergangene­n 20 Jahren um 91 Prozent zurückgega­ngen, gefolgt vom Girlitz, bei dem es ein Minus von 85 Prozent gibt, und dem Rebhuhn (minus 84 Prozent). Auch die Turteltaub­e kämpft mit einem Rückgang von 62 Prozent seit 1998 ums Überleben.

Aber es gibt auch positive Trends, etwa bei der Ringeltaub­e, deren Bestand wächst, sowie Neuzugänge in der Stadt. So wurden mittlerwei­le einige Brutpaare der hierzuland­e noch seltenen Zaunammer in Weingärten im Westen und Süden Wiens gesichtet. Auch der Wiedehopf und der Weißrücken­specht werden in Wien oder vielmehr im Wienerwald wieder gesichtet. Maßnahmen wie Vogelfütte­rn seien zwar gut, meint der Ornitholog­e, das Wichtigste sei aber immer noch der Erhalt des Lebensraum­s. ks

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