Kathleen Turner dreht für Netflix
Mehr als 30 Jahre, nachdem Kathleen und Michael
gemeinsam für den Film „Der Rosenkrieg“als Ehepaar im Scheidungskrieg vor der Kamera gestanden sind, drehen die beiden Schauspieler nun wieder zusammen.
Denn Turner wird in der letzten Staffel der erfolgreichen Netflix
Serie „The Kominsky Method“mit an Bord sein – und in der Comedy-Serie die
Exfrau von Douglas’
Figur, Sandy
Kominsky, spielen.
Turner Douglas
n Jan van Eyck muss man kurz denken, an dieses hohe, schmale Bild der Verkündigung an Maria: In strahlend blauem Kleid kniet sie da in einem Kirchenraum, der Engel Gabriel mit prächtigen regenbogenfarbenen Flügeln ist ihr schon erschienen. Da treffen sie aus einem Rundbogenfenster ganz oben zarteste goldene Strahlen, dargestellt wie ein Bündel straffer, paralleler Fäden. So wurde einst in der Kunst (Heiliger) Geist, Energie, Licht sichtbar gemacht.
Derlei spirituelle Motive wird man von Susanna Fritscher nicht serviert bekommen, die darf sich, wer will, selbst zusammenreimen. In ihren filigranen, raumgreifenden Installationen aus Tausenden hauchdünnen Silikonfäden schafft sie immaterielle Architekturen, füllt Räume von der Decke bis zum Boden – und kreiert so eine Verlangsamung. Bewegt man sich vorsichtig durch ihre fragilen Strukturen, verändertsichauto matisch das eigene Bewusstsein für den Körper, bekommt man eine neue Achtsamkeit, wenn man so will, für innere und äußere Begrenzungen.
Aus Wien geflohen. Im Louvre Abu Dhabi kann man das zurzeit erleben. Und im Theseustempel im Wiener Stadtpark. Wir haben Susanna Fritscher kurz nach dem Aufbau schon dort getroffen, bei einem ihrer seltenen Besuche in Wien. Es ist auch ihre erste institutionelle Ausstellung in ihrer Heimat Österreich, also ihre erste von einem Museum, in diesem Fall dem Kunsthistorischen, in Auftrag gegebene Arbeit. Seit Anfang der Achtzigerjahre lebt Fritscher in Frankreich. Dorthin war sie regelrecht geflohen, so beengend erlebte das 1960 geborene „Provinzkind“aus Niederösterreich in dieser Zeit die Atmosphäre in Wien und an der Wiener Angewandten, wo sie in der Keramikklasse studierte.
Ohne besonders gut Französisch zu sprechen, ging sie nach Frankreich und fand an der Kunstuniversität in Bourges die offene, auch genreübergreifende Ausbildung, die sie sich gewünscht hatte. Und sie blieb, arbeitet seit 25 Jahren in Montreuil nahe Paris, oft und gern zusammen mit Architekten, auch oder mit Musikern, Sängerinnen. Den Ton in ihre Räume zu bringen, beschäftige sie in letzter Zeit. Im Centre Pompidou in Metz verwendete sie dafür voriges Jahr die Luft aus der Belüftungsanlage des Museums, um zwischen ihren Fäden auf dem Boden liegenden, sich drehenden Tuben Geräusche zu entlocken.
„Fr missements“hieß die Installation, was man notdürftig mit Flirren übersetzen könnte, so Fritscher. Steht man im Theseustempel, versteht man, was sie meint. Fällt das Licht vom Fenster im Dach auf das elastische, weiche Fädendickicht herab, beginnt es optisch zu vibrieren. Schön ist das, vor allem, wenn man mittendrin steht.
Tempel für nur ein Werk. Seit 2012 bespielt das Kunsthistorische Museum dieses neoklassizistische Tempelchen mit Gegenwartskunst. Jeweils mit einem einzigen Werk, womit man den ursprünglichen Verwendungszweck des Baus aufgreift: Schon 1823 wurde er von Peter von Nobile als „Showcase“, als Hülle für nur ein damals zeitgenössisches spektakuläres Werk geschaffen, Canovas mächtigen Theseus, der den Kentauren niederr ingt. Heute steht diese Gruppe prominent am Stiegenaufgang ins Kunsthistorische, jedes Kind wurde daran schon vorbeigezogen – oder strebte dorthin. Fast siebzig Jahre lang war die Skulptur aber im Theseustempel ausgestellt. Erst 1891 übersiedelte sie als Attraktion in das neu erbaute Kunsthistorische.
Als Jasper Sharp 2011 als Kurator für Zeitgenössisches an das Haus kam, nahm er diese Tradition wieder auf, belebte den Ort, den verwaisten Theseustempel, mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern neu. Es begann mit Ugo Rondinone, es folgten Kris Martin, Richard Wright, Edmund de Waal, Susan Philipsz, Ron Mueck, Kathleen Ryan, Fe´lix Gonz lez-Torres und Maurizio Cattelan. Mit Fritscher verabschie
Auch die Klänge werden aus der Architektur generiert, aus der Belüftungsanlage.
Susanna Fritscher wurde 1960 in Niederösterreich geboren, studierte an der Angewandten Keramik.
1983 zog sie nach Frankreich, wo sie seither nahe Paris lebt und arbeitet. Sie stellte u. a. im Centre Pompidou, im Louvre Abu Dhabi, bei der Lyon Biennale aus.
Die Installation im Theseustempel ist bis 3. Oktober täglich von 11bis18Uhr zugänglich.