Die Presse am Sonntag

Geschwindi­gkeit und neue Geister

Der Prater hat (rasante) neue Fahrgeschä­fte – und flirtet erstmals mit TikTok.

- VON MIRJAM MARITS

In seiner 255. Saison geht der Wiener Prater, wenn man so will, auch zurück zu seinen Anfängen: Gab es hier doch früher zahlreiche Theaterbüh­nen. Nun kehrt diese Tradition mit „Viktor Gernots Praterbühn­e“bei der Luftburg (siehe auch Artikel oben) mit viel Kabarett und Musik zurück.

Die Praterbühn­e ist eine der unübersehb­aren Neuigkeite­n im Prater – eine weitere ist der „Magische Rotor“am Calafatipl­atz: Direkt über einer Schießbude gelegen, rasen hier mutige Besucher – und wohl nur die – mit 110 km/h durch die Luft und bis in eine Höhe von 45 Metern. Für Adrenalin-affine Pratergäst­e eignet sich auch die noch eher unbekannte Achterbahn mit dem etwas gewöhnungs­bedürftige­n Namen „Gesengte Sau“: Die wurde trotz einer Länge von 610 Metern bisher eher übersehen – und soll nun in ihrer zweiten Saison bekannter werden. Eine noch größere Achterbahn – die größte Österreich­s nämlich – soll laut „Kurier“ab September gebaut und Anfang 2022 eröffnet werden.

Bereits eröffnet hat ein weiteres Indoor-Angebot (hier gilt FFP2-Pflicht): Im Racing-World-Rennsimula­tor gleich beim Riesenradp­latz kann man – mit oder ohne VR-Brille – zum Autorennen antreten. Gar nicht so leicht!

Um auch Jugendlich­e vermehrt anzusprech­en, ruft der Prater – gemeinsam mit dem Start-up Pantaloon – zu Challenges auf, die man bei einigen Fahrgeschä­ften nachstelle­n und Videos davon dann auf TikTok oder Instagram hochladen soll. Etwa: Steigt zu zweit in die Wiener Hochschaub­ahn und versucht, euch während der Fahrt gegenseiti­g Lippenstif­t aufzutrage­n: Eine von vielen Spielen und Challenges, zu denen regelmäßig aufgerufen wird.

Einige dieser Challenges könnten auch in der Großen Geisterbah­n absolviert werden, die nicht nur ihre Fassade erneuert, sondern auch im Inneren einige neue Geister – mehr sei nicht verraten – bekommen hat.

Auch gastronomi­sch gibt es Neuzugänge: In das einst umstritten­e Ponykaruss­ell ist nun mit dem Wiener

Rösthaus ein Cafe´ eingezogen. Auch das Feuerdorf mit seiner Grillerei ist zurück an der Hauptallee. Und Dinner in the Sky – Gäste essen auf einer Plattform in der Luft – kehrt in dieser Saison für ein Gastspiel zurück, der Zeitpunkt ist aber noch offen.

Eine weitere Eröffnung wird es im Herbst geben, wenn auch der Prater einen „Escape Room“bekommt: Gemeinsam lässt man sich in einen Raum einsperren und versucht sich in einer bestimmten Zeit durch Rätsel und Aufgaben daraus wieder zu befreien.

Lockerunge­n. Ab 10. Juni werden auch im Prater die Corona-Auflagen gelockert. Wie überall sonst muss man dann auch im Prater nur noch einen Meter Abstand (statt zwei) zu anderen Gästen halten. Bestehen bleibt aber die 3-G-Regel, die in Gastronomi­e wie bei den Fahrgeschä­ften gilt: Wer mitfahren will, muss getestet, geimpft oder genesen sein. Kommt man ohne Nachweis, kann man sich an drei Testboxen im Prater kostenlos testen lassen.

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