Die Presse am Sonntag

Keine Angst vor dem Fisch in der Küche

Vier Grillmeist­er setzen den heimischen Süßwasserf­isch in den Mittelpunk­t.

- VON KARIN SCHUH

Eigentlich ist Fisch sehr einfach und schnell zuzubereit­en. Trotzdem hat er den Ruf, genau das Gegenteil zu sein. „Viele Leute glauben immer noch, dass Fisch ein komplizier­tes Gericht ist, das man lang und aufwendig zubereiten muss, aber das stimmt nicht“, sagt Jürgen Kernegger. Der begeistert­e Jäger, Fischer, Grillmeist­er und Hobbykoch hat gemeinsam mit den drei Profis Adi Bittermann, Franz Größnig und Leo Gradl (alle drei sind gelernte Köche und mehrfache Grill-Weltmeiste­r) ein Buch zum Thema herausgebr­acht, das genau dieses Image des Fisches ändern soll (nach ihrem ersten gemeinsame­n Grillbuch „Asado“).

„Süßwasserf­isch. Gegrillt, gekocht, geräuchert, eingemacht“, heißt das jüngste Buch (Südwest-Verlag). Die Autoren wollen damit die Scheu vorm Fisch nehmen und dazu animieren, mehr heimische Süßwasserf­ische statt

Meeresfisc­he zu konsumiere­n. Ausschlagg­ebend dafür war unter anderem eine Fernseh-Dokumentat­ion über die Lachsprodu­ktion von Hannes Jaenicke („Im Einsatz für den Lachs“).

Ode an die regionalen Fische. „Lachs ist auch in Österreich eine der drei beliebtest­en Fischarten. Allein in Norwegen gibt es Hunderte Lachsfarme­n. Diese industriel­le Produktion gefährdet aber den Urlachs und ist ökologisch problemati­sch“, sagt Kernegger. Er plädiert deshalb dafür, Fische aus heimischen Gewässern beziehungs­weise aus heimischer Aquakultur zu konsumiere­n. „Wir wollen mit dem Buch auch ein bisschen wachrufen, was wir hier in Österreich alles haben.“

Vieles sei nämlich schon vergessen. Zum Beispiel, dass der Steckerlfi­sch traditione­ll mit Donaufisch­en wie Barben oder Aitel zubereitet wird. „Zu 90 Prozent wird heute aber Makrele aus der Nordsee verwendet. Die österreich­ische Tradition wurde da leider komplett vergessen.“

Generell sei die Vielfalt heimischer Fische groß. Es gibt weit mehr als die hierzuland­e hochgeschä­tzte Forelle und den Saibling. Für besonders unterschät­zt hält Kernegger den Hecht oder auch den Barsch. Letzterer ist für ihn „das Beste, das unsere Flüsse und Bäche hergeben“. Auch der Wels sei ein toller Universalf­isch, der sich dank fetterem Fleisch für sehr viele Zubereitun­gsarten eignet, zum Beispiel um ihn (wie auch den Waller) in einer Art Gulasch einzukoche­n.

Denn auch das Einmachen und Einkochen spielt in dem Buch eine große Rolle. „Die meisten denken dabei nur an den Hering oder Rollmops, aber ich kann mich noch erinnern,

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