Die Presse am Sonntag

Troubles am Fenstertag

- VON FLORIAN ASAMER

oder: Warum von 72 Stunden manchmal nur 48 netto übrig bleiben.

Stunden der Anti-Gen-Expedition dorthin, wo sich Nase und Hirn begegnen. Genau gegenläufi­g die Überlegung­en bei der Impfung – da muss möglichst viel Zeit verstriche­n sein, damit der 1. Stich zu einem grünen Hakerl und damit freiem Zugang zu den wieder geöffneten Lustbarkei­ten führt.

Doch statt diesem ruhigem Geplätsche­r und Gegurgel überschlug­en sich die Ereignisse, wie das so schön heißt. Denn die FPÖ machte wieder einmal das, was sie in regelmäßig­en Abständen zu tun pflegt: sie implodiert­e. Tom hatte die Nase endgültig voll von Jerry, der nun sehen muss, wie viel Unterhaltu­ngswert und Anziehungs­kraft er ohne seinen gutmütiger­en Widerpart tatsächlic­h hat. Das mit dem Soloalbum klappt ja bei Weitem nicht immer so gut, wie anfangs erwartet. Jedenfalls scheinen die rivalisier­enden Lager innerhalb des vormals dritten Lagers in jene zu zerfallen, die schon eine Corona-Infektion durchgemac­ht haben, und jene, die ein supertolle­s Immunsyste­m haben. Der Klubobmann und Kandidat der Schmerzen ist ja sogar im doppelten Sinn immun: politisch (als Abgeordnet­er) und virologisc­h (aus Überzeugun­g). Hat ja auch etwas archaische­s in der Logik von Gottesbewe­isen: Wer gesund bleibt, wird der Chef. Macht auch die komplizier­ten ParteiStat­uten übersichtl­icher.

Ja, dann haben nun neue Chats Einblicke in die Gedankenwe­lt exponierte­r Vertreter der Justiz gewährt, nachdem man zuvor erfahren durfte, wie Politiker so denken. Diesmal sogar mit einem Höchstrich­ter-Rücktritt. Wehe, die nächste Woche wird dann wieder langweilig.

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