Troubles am Fenstertag
oder: Warum von 72 Stunden manchmal nur 48 netto übrig bleiben.
Stunden der Anti-Gen-Expedition dorthin, wo sich Nase und Hirn begegnen. Genau gegenläufig die Überlegungen bei der Impfung – da muss möglichst viel Zeit verstrichen sein, damit der 1. Stich zu einem grünen Hakerl und damit freiem Zugang zu den wieder geöffneten Lustbarkeiten führt.
Doch statt diesem ruhigem Geplätscher und Gegurgel überschlugen sich die Ereignisse, wie das so schön heißt. Denn die FPÖ machte wieder einmal das, was sie in regelmäßigen Abständen zu tun pflegt: sie implodierte. Tom hatte die Nase endgültig voll von Jerry, der nun sehen muss, wie viel Unterhaltungswert und Anziehungskraft er ohne seinen gutmütigeren Widerpart tatsächlich hat. Das mit dem Soloalbum klappt ja bei Weitem nicht immer so gut, wie anfangs erwartet. Jedenfalls scheinen die rivalisierenden Lager innerhalb des vormals dritten Lagers in jene zu zerfallen, die schon eine Corona-Infektion durchgemacht haben, und jene, die ein supertolles Immunsystem haben. Der Klubobmann und Kandidat der Schmerzen ist ja sogar im doppelten Sinn immun: politisch (als Abgeordneter) und virologisch (aus Überzeugung). Hat ja auch etwas archaisches in der Logik von Gottesbeweisen: Wer gesund bleibt, wird der Chef. Macht auch die komplizierten ParteiStatuten übersichtlicher.
Ja, dann haben nun neue Chats Einblicke in die Gedankenwelt exponierter Vertreter der Justiz gewährt, nachdem man zuvor erfahren durfte, wie Politiker so denken. Diesmal sogar mit einem Höchstrichter-Rücktritt. Wehe, die nächste Woche wird dann wieder langweilig.