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NACHRICHTEN AUS DER REDAKTIONSKONFERENZ
Stimmungsflaute rund um die Fußball-EM? Davon kann bei uns keine Rede sein. ch habe keine Ahnung, woher die Redewendung kommt und warum sie ausgerechnet in Österreich Wurzeln geschlagen hat. Der legendäre Wiener Fußballtrainer Ernst Happel hat das Primaten-Sprachbild jedenfalls geliebt, um der Dramatik vor entscheidenden Momenten Ausdruck zu verleihen: „Heut’ springt der Aff’ ins Wasser“, hätte er der Nationalmannschaft vor dem Match gegen Nordmazedonien zugerufen, das heute, Sonntag, um 18 Uhr beginnt. Christoph Gastinger schaut sich das Spiel aus der Nähe an. Viel näher wird er dem Team allerdings kaum kommen. Foda, Alaba & Co. wahren wegen Corona Distanz.
Für diese Ausgabe fängt Gastinger, der auch bei den Partien gegen die Niederlande und die Ukraine live dabei sein wird, die Stimmung in Bukarest ein. Vor seinem Abflug hat er mit Ivica Vastic´, Österreichs einzigem Torschützen bei der Heim-EM 2008, über die Chancen der gegenwärtigen Truppe gesprochen. Auf vier Seiten bietet Sport-Chef Markku Datler ein starkes Team auf, dem auch Josef Ebner und Senta Wintner angehören. Sie steuert ein Porträt des englischen Trainers Gareth Southgate bei, der im Halbfinale 1996 den entscheidenden Elfmeter gegen Deutschland verschossen hat. Angeblich lässt er seine Elf nun Penaltyschießen üben.
Von EM-Stimmungsflaute kann in unserer Redaktion keine Rede sein. Organisiert von Julia Wenzel
hat sich die traditionale Tippgemeinschaft formiert. Die Karten sind neu gemischt. Seriensieger Niko Jilch (Gruß an Agenda Austria) ist nicht mehr am Start. Seine Taktik, immer nur auf Siege mit einem Tor Unterschied zu setzen, hat jedoch Thomas Prior übernommen. Das Eröffnungsspiel ging gleich einmal 3:0 aus; aber gute Strategen haben einen langen Atem. Als weitere Favoriten gelten der ausgefuchste Gerhard Hofer und die nervenstarke Senta Wintner. Gastinger hat im Reisestress vergessen zu tippen. Alles ist möglich bei dieser EM.
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