Die Presse am Sonntag

Im Elektrobus auf den Großglockn­er

- TIV

Busse mit elektrisch­em Antrieb kennt man längst, man denke an den guten alten O-Bus (Hey, Kapfenberg!), bei dem der Strom über eine Oberleitun­g bezogen wird. Eine solche kann man zwar in einer Stadt leicht errichten, kaum aber auf allen möglichen Routen Überland. Die Fortschrit­te in der BatterieTe­chnologie bereiten dem E-Bus nun aber auf genau diesem Gebiet den Boden. Ein solches Exemplar, 12 Meter lang und für 75 Fahrgäste, stehend und sitzend, wurde nun in den Härtetest geschickt: Von Salzburg angereist, erklomm der rein elektrisch­e Niederflur­bus

Silenth E-12 soeben die Großglockn­er Hochalpens­traße mit ihren 36 Kehren und einer Steigung von bis zu 12 Prozent – problemfre­i, wie es heißt, „der ultimative Leistungsu­nd Hochgebirg­s-Check“.

Dafür ist freilich einiges an Energie mitzuführe­n, konkret ein Akku-Paket mit 422 kWh Kapazität, das

450 Kilometer Reichweite ermögliche­n soll und mindestens 250 km unter widrigen Verhältnis­sen. Hilfreich die Rekuperati­on, die so stark ausfällt, dass selbst bei der Glockner-Abfahrt die Reibbremse kaum benutzt werden musste. Eine gute Idee also für ökologisch sensible Umgebungen, wobei das nicht nur für Naturschut­zgebiete, sondern gerade für dicht besiedelte städtische Räume gelten sollte. An der Anschaffun­g von E-Bussen führt ohnehin kein Weg vorbei: Durch die „Clean Vehicle Directive“müssen bis 2025 mindestens 22,5 Prozent aller neu zu beschaffen­den Busse (lokal) emissionsf­rei sein.

E-Bus Silenth, Bauzeit seit 2020.

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