Eine undankbare Frau
1960er-Jahre-Wien II.
Susanne Falks Roman beginnt 1961. Die Burgschauspielerin Johanna Neuendorff sitzt beim Tee und sieht zu, wie sich ihr Kind an einem Apfel verschluckt und um Luft ringt. Erst nach einiger Zeit besinnt sie sich darauf, etwas zu unternehmen. Dies wird geschildert, als handle es sich um eine normale Begebenheit beim Afternoon Tea. Der Beginn ist programmatisch für den Roman. Johanna ist unglücklich als Ehefrau und Mutter – eine Einstellung, die die Gesellschaft nicht gern sieht. Pars pro Toto werden Details geschildert, die einen ganzen Raum vor den Lesern errichten. Das Ende ist – überraschend.
Susanne Falk: „Johanna spielt das Leben“, Picus Verlag, 256 Seiten, 22 Euro