FRANZ FRÜHER
sche Kunst, an der man aber nur sehen könne, dass Kunst umso weniger Wirkkraft habe, je mehr sie diese unbedingt haben will.
Jedenfalls scheint das Verlangen der Werbebranche nach Input aus dem Kunstbereich heute eher beherrschbar, „edgy“ist man dort selbst. In der High Fashion gibt es am ehesten Überschneidungen, vor allem zu sehen bei jüngeren Fotografinnen und Fotografen, die wie Rolemodel Elfie Semotan (zur Zeit im Kunst Haus Wien mit einer Retrospektive vertreten) in ihrer Ästhetik zwischen Kunst und Auftrag nicht mehr unterscheiden. Stefanie Moshammer und Simon Lehner sind zwei heimische Beispiele für diese jüngere Generation.
Sonst sind es vor allem Luxusmarken, die mit anderen Luxusmarken aus der Kunst werbeträchtig kooperieren: Kollaboration nennt man das dann schick. Berührungsängste von Seiten der Kunst gab es dabei spätestens seit der Pop-Art keine mehr. Andy Warhol 1969 initiierte Horst Gerhard Haberl die Humanic-Reklame.
Der gebürtige Grazer war nach einer Tätigkeit als Kurator am Joanneum Graz
Art Director bei Humanic geworden. Mit einer künstlerbezogenen Werbelinie brachte Haberl die Avantgarde ins Fernsehen und ins Radio.
Zeitgenössische Kunst ist heute »gesellschaftlich irrelevant« geworden.
H. C. Artmann, Gerhard Rühm, Wolfgang Bauer, Otto M. Zykan, Friederike Petzold, Anselm Glück und Richard Kriesche lieferten Beiträge. Insgesamt erschienen rund 50 Spots.