Die Presse am Sonntag

Paltrows Tochter kennt Filme nicht

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Die 17-jährige Tochter von Schauspiel­erin Gwyneth

hat noch nie einen Film gesehen, in dem ihre Mutter mitgespiel­t hat. „Ich glaube, dass mein Sohnmichin,Iron

Man‘ gesehen hat, aber ich glaube nicht, dassmeineT­ochter mich jemals in einem

Film gesehen hat.“

Ihre Tochter finde die

Vorstellun­g komisch, sie auf dem Bildschirm zu sehen. Vom Vater ihrer Kinder, Coldplay

Sänger Chris ist Paltrow schon seit

Längerem geschieden.

Paltrow

Martin,

ler Charaktere im Fernsehen war „Queer as Folk“(das später auch ein amerikanis­ches Remake bekam) jedenfalls bahnbreche­nd: In keiner Minute wurde das Schwulsein hier problemati­siert. Es ging nicht um Politik oder Diskrimini­erung; die Figuren mussten nicht leiden, um Akzeptanz kämpfen oder sich als moralisch einwandfre­ie Vorzeigehe­lden beweisen.

»Ich wollte Figuren schaffen, die man so vermisst, wie wir unsere Freunde vermissen.«

Auch d er vor Lebensfreu­de sprudelnde Ri tchie in „ It’s a Sin“ist nicht fehlerlos. Der Sänger Olly Alexander der britischen Band Years & Years spielt ihn mit einnehmend­er, kindlicher Lust. Auc h der Rest der Clique ist mit queeren Newcomern besetzt, Nebenrolle­n spielen schwule Stars wie Stephen Fry und Neil Patrick Harris.

Die politische und gesellscha­ftliche Dimension der Epidemie erlebt man nur durch den Filter der Figuren. Etwa wenn Ash eloquent gegen ein Gesetz poltert, das die „Förderung der Homosexual­ität“verbietet, wenn Colin in einem Provinzspi­tal widerrecht­lich eingesperr­t wird oder Jill, die sich beim Frauenarzt über HIV erkundigen will, unwirsch abgewimmel­t wird: Damit habe er nichts zu tun!

Keine Strafe. Die Serie sucht keine Auflösung in Wohlgefall­en. Sie zeigt nicht, wie diese Mittzwanzi­ger, deren Alltag sich bald im Spital abspielt, mit der Todesangst, Trauer, Scham und Ächtung klarkommen – damit kann man nicht klarkommen. Aber sie macht, durchaus mit melodramat­ischen Mitteln, fühlbar, dass die Liebe, die Euphorie und das Begehren echt sind. Damit setzt die Serie ein Statement, das nicht alle ihrer Figuren verinnerli­cht haben: Aids ist keine Strafe für einen „bösen“Lifestyle. Am Ende wird im Pink Palace Weihnachte­n gefeiert. Ein paar Leute fehlen. Doch gelacht wird trotzdem.

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