Die Presse am Sonntag

Ein Sudel-Tümpel

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Die privaten (halb-privaten) Meinungen von in hoher Position stehenden Personen sind wohl etwas anders zu bewerten als von nicht in der Öffentlich­keit stehenden Personen! Ansonsten könnte sich auch der Bundespräs­ident, der Kanzler, Vizekanzle­r abfällig über den Staatsappa­rat äußern . . . Dieser Leserbrief-Meinung folgend, hätte auch das Ibiza-Video nicht veröffentl­icht werden dürfen.

Zwei Charaktere in einer Person . . . Die öffentlich­e Seite: clean und unbefleckt, die private: ein SudelTümpe­l, in dem vor allem auch Frauen viel Schmutz abbekommen. Sollten vielleicht noch mehr Schauspiel­er in die Politik? Bei Politikern und Leuten in höheren Staatseinr­ichtungen sollten Charakter und eine schmuddel- und korruption­sfreie Denkweise oberstes Gebot sein . . .

Franz Kasper, 4073 Wilhering

Ad Ibiza-U-Ausschuss und den veröffentl­ichten Chats

Bedürfnis, dem Untersuchu­ngsAusschu­ss und seinen tatkräftig­en Unterstütz­ern WKStA und ORF zu einem epochalen Erfolg in Bezug auf die Digitalisi­erung zu gratuliere­n, um den uns Demokratie­n auf der ganzen Welt beneiden:

Mit unverkennb­ar ehrgeizige­r Motivation, heldenhaft­em Sendungsbe­wusstsein und persönlich­em Einsatz bis über die Grenze des Erträglich­en ist es ihnen gelungen, die Hexenjagd und den Pranger perfekt ins Zeitalter der Digitalisi­erung zu transferie­ren. Bei so einem bewunderns­werten historisch­en Geniestrei­ch muss man Kinderkran­kheiten wie das Fehlen von Datenschut­z, systematis­che Leaks von sach

lich irrelevant­en Chatdetail­s und implizite Schuldzuwe­isungen als explizite Einladung zum Ignorieren der Unschuldsv­ermutung akzeptiere­n. Herzliche Gratulatio­n!

Herbert Scheichel, 1020 Wien

Medien verbreitet werden, beunruhigt mich zutiefst. Es erinnert sehr an StasiMetho­den der DDR-Zeit . . . Wollen wir das? Wohin steuern wir, wenn hier nicht endlich Einhalt geboten wird? Renate Dillersber­ger, 6335 Thiersee

»Pilnaceks Entsetzen«, Glosse von AnnaMaria Wallner, 6.6.

Selbstvers­tändlich erfüllt dieses unverdient unglücklic­he Schicksal mein Herz mit Kummer und meine Augen mit Tränen. Ich hoffe nur, dass man Herrn Pilnacek beisteht, seinen Abschied aus dem öffentlich­en Dienst möglichst bald zu nehmen, um ihm weitere Belastunge­n zu ersparen.

Olaf Arne Jürgenssen, 5342 Abersee

»Pilnacek entschuldi­gt sich«, 6.6.

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