Blattlinie
NACHRICHTEN AUS DER REDAKTIONSKONFERENZ
Warum nach dem Sport vor dem Sport ist, Hütten die neuen Bars sind und alles, was Sie über hinkende Geliebte wissen müssen.
Finale also. Auch wenn man bloß SekundärFan ist – sprich die Fußball-EM vor allem deshalb mitbekommen hat, weil ein PrimärFan daheim verlässlich dafür sorgt –, war man von diesen Pandemie-Spielen positiv überrascht. Wirklich spannende Matches, Österreich besser als gedacht und ein Finale, bei dem man den Sieg irgendwie beiden Mannschaften gönnt. England wegen der Stimmung und Italien, nun ja, weil es eben Italien ist. Was will man mehr.
Für das großartige „Presse“-Sportteam – also Markku Datler, Christoph Gastinger, Senta Wintner und Josef Ebner – gibt es aber nach dem Sonntag ohnehin nur eine kurze Verschnaufpause. Nach der EM ist vor Olympia.
Wem allerdings eher nicht nach langen (Silent-)Sport-TV-Nachmittagen ist, sondern vielmehr nach frischer Luft, Bergpanorama und eigenem Schweiß, dem oder der sei in dieser Ausgabe die Gipfel-Geschichte von Salzburg-Korrespondentin Claudia Lagler empfohlen. Sie schreibt über eine neue Generation von Quereinsteigern in der AlmGastronomie. „Ich werde Hüttenwirt“ist quasi das „Ich mache eine Bar auf“der 2020er-Jahre.
Ich persönlich bin allerdings vor allem für das Sommer-Service des Kultur-Ressorts dankbar: Anne-Catherine Simon hat originell kategorisierte Lesetipps zusammengestellt – und zwar anhand von Motiven oder Figuren, die derzeit, warum auch immer, gehäuft in der Literatur aufpoppen: hinkende Geliebte, Ada Lovelace, der Wald.
Und falls Sie übrigens das Fußball-Feeling noch literarisch etwas verlängern wollen, dann hier noch ein schneller Tipp: Tonio Schachingers „Nicht wie ihr“ist zwar schon 2019 erschienen, liest sich aber wunderbar sommerfrisch. Und passt auch für Tertiär-Fans.