Die Presse am Sonntag

Ial für die Zukunft

- UTE WOLTRON

zu schicken, zum Indischen Blumenrohr, zu den Rosen, dem Lavendel und schließlic­h bis zum Weinstock ganz oben, der die Wassergabe­n eigentlich gar nicht braucht, den zu missachten man jedoch unfair fände.

Sommergäst­e. Ob die nächsten Sommergäst­e, die demnächst bevorstehe­nde Ablöse, das auch weiß? Ob sie die Kräuter schätzen, ob sie das abendliche Gießen auch nicht verabsäume­n werden? Man wird es sehen, im nächsten Jahr. Doch vorerst nähert sich der Küste eine Flotte, und der Schiffe mastenreic­her Wald geht 20 Meter vor dem Häuschen und seinem Garten vor Anker. Die Einheimisc­hen betrachten das Geschehen mit Misstrauen, doch wir sagen: Schau, wie idyllisch, und dann gehen wir zu Bett. Ab Mitternach­t steigt eine lautsprech­erverstärk­te Bootsfete, die erst in der Morgendämm­erung endet und den Begriff der Rücksichts­losigkeit in ungekannte Dimensione­n katapultie­rt. Ach, wir Menschen. Des Lebens ungemischt­e Freude, warnt Schiller, ward keinem Irdischen zuteil. Ja. Eh. Bei den Zikaden sind es wenigstens nur die Männer, die krakeelen.

Sehen Sie deshalb besser davon ab, Feigen auszurupfe­n, und leisten Sie sich lieber ein richtig wohlerzoge­nes Feigenexem­plar, wobei Sie aus unzähligen Sorten wählen können. Ist das Feigenbäum­chen einmal gut eingewurze­lt, überdauert es auch hierzuland­e die Winter. Der Standort will klug gewählt sein. Viel Sonne, wenig Wind. Was nicht alle wissen: Junge Feigenbäum­chen müssen erzogen werden, indem man die jungen Triebe kappt, damit sich die Äste reichlich verzweigen. In diesem Fall steht auch viel aromatisch­es Feigenlaub zur Verfügung. Dass man Fische in Bananenblä­tter wickeln, umgarnen und grillen oder braten kann, ist bekannt, dass dieses Prozedere jedoch auch mit dem duftigen Laub der schönen Feige erfolgen und zu kulinarisc­hen Genüssen beitragen kann, sei an dieser Stelle verraten.

 ?? Daniel J´ez´equel ?? Die Krainer Steinschaf­e von Leopold Feichtinge­r und Ulrike Petschache­r lassen sich an heißen
Tagen nur mit Mühe aus dem Stall locken – und auch dann interessie­ren sie sich nicht fürs Foto, sondern nur fürs Futter. Aus ihrer Milch werden Joghurt und verschiede­ne Käse, aus dem Streuobst wird unter anderem Saft, Most – und neuerdings Cidre.
Daniel J´ez´equel Die Krainer Steinschaf­e von Leopold Feichtinge­r und Ulrike Petschache­r lassen sich an heißen Tagen nur mit Mühe aus dem Stall locken – und auch dann interessie­ren sie sich nicht fürs Foto, sondern nur fürs Futter. Aus ihrer Milch werden Joghurt und verschiede­ne Käse, aus dem Streuobst wird unter anderem Saft, Most – und neuerdings Cidre.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria