Roadtrip mit schwierigen Passagieren
gante junge Ethnologe, der aus Paris zum Forschen hergekommen ist – und wird, in einem nur leicht ironischen Ende: Biobauer.
Wie lang überlebt der literarische Roadtrip den Klimawandel? In Westeuropa muss man wohl so ungeniert sein wie Christian Kracht, um eine Autofahrt noch (zumindest ansatzweise) als innere Befreiung zu inszenieren. In seinem neuen Buch „Eurotrash“fährt ein Mann im Taxi mit seiner alten, alkoholkranken Mutter, die er aus der Psychiatrie geholt hat, durch die Schweiz. Ansonsten kommen Roadtrips in den letzten Jahren wenn, dann eher von osteuropäischen Autoren. In „Ein empfindsamer Mensch“(2017) schickte der Tscheche Ja´chym Topol eine Schauspielerfamilie quer durch Europa. Jetzt lässt die Bosnierin Lana Bastasˇic´ in „Fang den Hasen“zwei Frauen auf einer Autofahrt von Mostar nach Wien an ihrer Kindheitsfreundschaft, Krieg und Identitätsfragen kauen: ein hochgelobtes Debüt, das auch den Europäischen Literaturpreis gewonnen hat.
Mal, mit „Power“von Verena Güntner und „Wir verlassenen Kinder“von Lucia Leidenfrost. Man kann darüber spekulieren, ob solche parabelhaften Geschichten auch von der Angst vor einer (sozialen, ökologischen) GenerationenEntfremdung zeugen. Jedenfalls ist dort, wo das verlassene Kind ist, auch der dunkle Wald nicht weit, in dem wie in „Power“Magisches passiert. Das tut es, so viel sei schon verraten, auch im Debütroman der Gewinnerin des Literaturwettbewerbs Open Mike, Jessica Lind. „Mama“ist allerdings aus der Sicht einer (werdenden) Mutter erzählt.