MASSNAHMEN
Risikoanalyse. Vor rund zehn Jahren fand im Bundesland Salzburg ein Paradigmenwechsel beim Schutz von Landstraßenstatt.Manist von der Gefahrenabwehr zur Risikokultur übergegangen. Füre inzelne Straßen wird nun eine Risikoanalyse erstellt und nach der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Naturereignisses werden Schutzmaßnahmen vorgenommen. Immerhin sind auch die Mittel für Schutzmaßnahmen begrenzt.
Eintrittswahrscheinlichkeit. Sie ist auch beim Hochwasserschutz entscheidend, welche Maßnahme getroffen wird.
Mittersill. Seit dem großen Hochwasser 2005 wurde im Oberpinzgau der Hochwasserschutz massiv verbessert. Was nun beim jüngsten Hochwasser gebraucht wurde.
Hochwasserschutz in Mittersill auf ein 100-Jahr- – also relativ seltenes – Ereignis ausgelegt. Andere Maßnahmen gehen von rein statistisch häufiger auftretenden Gefahren – etwa alle zehn oder 30 Jahre – aus. Das eine ist Statistik – das andere die Realität: Niemand kann vorhersagen, ob sich ein 100-JahrHochwasser nicht binnen eines Jahrzehnts wiederholt.
Gut funktioniert. In Mittersill haben die Schutzbauwerke gut funktioniert. Ohne sie wäre es dort zu verheerenden Schäden gekommen. Seit dem gr oßen Hochwasser im Jahr 2005 wurden im Oberpinzgau Millionen investiert, um den Hochwasserschutz zu verbessern. Trotzdem bleibt die Salzach, die durch die vielen Bäche aus den Tauerntälern bei starkem Regen schnell anschwillt, eine Gefahr. In Hallein, wo der normalerweise recht kleine Kothbach nach einer Verklausung am Samstagabend binnen Minuten die historische Altstadt überschwemmte, sind geplante Schutzmaßnahmen zwar in Bau, aber noch zu wenig weit fortgeschritten, um das Unglück zu verhindern.
Die Abwehr vor Naturgefahren ist ein permanenter Verbesserungs- und Lernprozess. „Wir arbeiten mit Simulationen, nach einem realen Ereignis gibt es immer wieder Anpassungsbedarf“, erklärt Valentin. Und trotzdem wird der Schutz vor Hoc hwasser,Muren,Lawinen und anderen Naturgefahren immer wieder an seine Grenzen stoßen.
Dieser Tage präsentierte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik eine Studie, wonach die Sommer durch den fortschreitenden Klimawandel bei uns zwar wesentlich trockener werden, es aber gleichzeitig zu massiven Regenfällen in kurzer Zeit mit allen negativen Auswirkungen kommen wird. Die Gefahren werden also nicht kleiner werden.
Die Abwehr von Naturkatastrophen ist ein permanenter Lernprozess.