Die Presse am Sonntag

Kein alltäglich­es Fußballspi­el

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Das erste Kärntner Derby seit 1985 lockt heute die Massen in die Wörthersee-Arena. Austria Klagenfurt empfängt den WAC, Peter Pacult ist sehr angriffslu­stig.

Klagenfurt. Zum Abschluss der Auftaktrun­de der heimischen Bundesliga kommt es heute zum ersten Mal seit fast vier Jahrzehnte­n wieder zu einem Kärntner Derby. Aufsteiger Austria Klagenfurt empfängt im Wörthersee-Stadion den Wolfsberge­r AC (17 Uhr). Während sich der Liga-Neuling erst einmal in der Bundesliga etablieren möchte, will der WAC wieder oben angreifen, vor allem jedoch die Nummer eins in Kärnten bleiben. Gerechnet wird mit einer stattliche­n Kulisse von bis zu 15.000 Fans.

Zuletzt gab es in der Bundesliga in der Saison 1984/85 ein Kärntner Derby. Damals spielten Austria Klagenfurt und SV Spittal/Drau im Oberhaus. Das letzte direkte Pflichtspi­el-Duell zwischen Austria und WAC gab es am 25. September 2018 im Cup, das die „Wölfe“mit 4:0 für sich entschiede­n.

Pacult gegen Dutt. Vor der Partie am Sonntag, so scheint es, haben sich die beiden Kärntner Klubs ihre jeweiligen Rollen schon zurechtgel­egt. WAC geht als das etablierte Bundesliga-Team als Favorit ins Match. Wolfsbergs neuer Coach Robin Dutt stellte dann auch klar: „Wir wollen selbstbewu­sst auftreten und natürlich mit einem Sieg im Derby starten.“In die gleiche Kerbe schlug Kapitän Michael Liendl: „Wir brennen darauf, den Platz als Derbysiege­r zu verlassen.“

Das wurde vom Klagenfurt­er Trainer Peter Pacult gleich aufgegriff­en. „WAC sieht sich in der Favoritenr­olle. Wir nehmen das natürlich an. Wir sind der Aufsteiger, WAC ist die Mannschaft, die seit ein paar Jahren in der Bundesliga spielt. Sie sind ein erfahrener Verein,

wir müssen uns erst in der Liga zurechtfin­den.“

Während auch Pacult seine Bundesliga-Rückkehr – er wurde im April 2011 bei Rapid entlassen nach einem „Geheimtref­fen“mit Dietrich Mateschitz – genießen will und bei seinen Spielern aus dem Vollen greifen kann, muss Dutt den gesperrten Mario Leitgeb und den verletzten Michael Novak vorgeben. In die Aufstellun­gskarten ließen sich beide Trainer jedenfalls nicht schauen: „Wir werden schon noch Änderungen machen. Wie die dann ausschauen werden, das werden wir am Sonntag sehen“, erklärte Pacult. Und sein Gegenüber, der zuvor schon Freiburg, Leverkusen, Bremen oder Bochum trainiert hatte, meinte nur: „Da möchte ich noch ein paar Fragen für den Gegner offenlasse­n. Das Cupteam wird aber sicherlich nicht komplett ausgetausc­ht. Die haben es ja schon sehr ordentlich gemacht.“

Dass es sich heute in Klagenfurt um kein alltäglich­es Fußballspi­el handelt, zeigt auch das Zuschaueri­nteresse. Rund 15.000 Fans werden nach der langen Corona-Absenz beim Derby am Wörthersee erwartet. „Das ist für den ersten Spieltag eine tolle Kulisse. Es ist auch sehr erfreulich für die Fans, dass sie wieder ins Stadion dürfen“, meinte Pacult, der hofft, dass sein Team die Nerven bewahrt. „Wir müssen einfach schauen, dass wir mit dieser Situation gut umgehen.“Dutt sieht die Rahmenbedi­ngungen vor allem als Motivation für seine Spieler. „Sie sind alle heiß und wollen, dass es losgeht. Jeder weiß, dass es ein besonderes Spiel ist. Es ist auch gut, dass die Vorbereitu­ng einmal ein Ende hat.“

Peter Pacult ist zurück in der Bundesliga, er führt Klagenfurt heute ins Derby gegen WAC.

Neues Team, alte Stärke: Salzburg hat die Abgänge zahlreiche­r Stammkräft­e erneut gut kompensier­t und mit dem 3:1-Sieg gegen Sturm Graz einen Start nach Maß hingelegt. Vor allem ragte mit Karim Adeyemi jener Akteur heraus, der den Abgang von Schützenkö­nig Patson Daka vergessen machen soll. Er erzielte zwei Tore und lieferte einen Assist. Besonders sehenswert war sein zweiter Treffer, ein Linksschus­s von außerhalb des Strafraums genau ins Eck. „Das zweite Tor hat sich besser als Sex angefühlt“, betonte der 19-jährige Deutsche, der gemeinsam mit dem erst 18-jährigen Benjamin Sesko (von Liefering gekommen) stürmte. Trainer Matthias Jaissle, 33, attestiert­e nicht nur Adeyemi, sondern allen eine Topleistun­g. Daka, Mwepu und Co. sind fast vergessen.

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