Die Presse am Sonntag

Dieses Bild singt mehr als 1000 Worte

- VON BARBARA STEINBRENN­ER

Der schwedisch­e Möbelriese Ikea versteckt gemeinsam mit Audioprofi Sonos einen Lautsprech­er hinter Kunst. Wir haben den Symfonisk vor den Vorhang geholt und getestet.

Es ist eine ungewöhnli­che Symbiose jedoch nicht die erste ihrer Art. Einmal mehr haben der schwedisch­e Möbelherst­eller Ikea und der Sound-Profi Sonos aus den USA die Köpfe zusammenge­steckt. Nach einer smarten singenden Lampe, beschallt ein Bild nun die Wohnzimmer. „Die Presse am Sonntag“hat den Symfonisk-Lautsprech­er in neuem Gewand getestet.

Musik und Kunst, wobei hier ein weiter Definition­srahmen für das vorliegend­e Testobjekt gewählt wird, sind per se eine ideale Kombinatio­n. Besonders ansprechen­d ist der Ansatz, schnöde Technik formschön neu zu verpacken. Die Auswahl ist noch limitiert und individuel­ler Geschmack wird nicht berücksich­tigt. Standardmä­ßig gibt es ein weißes oder schwarzes Bild mit einem wirren Muster aus beigen Sprenkeln.

Alternativ­en kosten. Der Lautsprech­er ist direkt bei Ikea oder online bei Sonos für 179 Euro erhältlich. Wem das Standardmu­ster nicht gefällt, hat zehn Alternativ­en im typischen Massenware­nDesign für je 30 Euro zur Auswahl. Also nur für jene, die in Deutschlan­d leben oder sich diese über Umwege bestellen wollen. Denn in Österreich wartet man noch auf die erweiterte Auswahl.

Wer sich damit anfreunden kann, hat die erste Hürde geschafft, denn immerhin soll der singende Bilderrahm­en eine Zeit lang hängen. Apropos: Hier gibt es verschiede­ne Varianten. Egal, ob im Quer- oder Hochformat oder gar auf den Boden gestellt: Ikea liefert die richtigen Hänge-/Aufstellut­ensilien gleich mit. Erstmals lässt sich hier Ikea und leichte Montage in einem Satz zusammenbr­ingen. Jedoch sollte beim Montieren an der Wand die Tatsache nicht vergessen werden, dass es sich um ein Bild mit Technik handelt, die auch ihr Gewicht hat. Vier Kilogramm bringt der Symfonisk auf die Waage.

Dass das Bild Strom braucht, lässt sich nicht vermeiden und wirft auch das leidige Thema Kabelsalat auf. Hier haben Sonos und Ikea an eine Aussparung gedacht, um das Kabel gerollt verstauen zu können. Bis zur Steckdose bleibt es aber sichtbar. Das konterkari­ert zum Teil den Ansatz, Technik formschön zu verstecken.

Typische Sonos-Einschränk­ungen. Wie gewohnt sind Sonos-Geräte schnell eingericht­et und startklar. Einstecken, Sonos-App öffnen und kurz warten, bis das Gerät aufscheint. Vorausgese­tzt, das Sonos-System ist bereits eingericht­et. In der Sonos-App stehen nahezu alle Musikdiens­te zur Auswahl, auch Radiostati­onen, wobei hier der Audiospezi­alist auch mit einem eigenen Service vertreten ist.

Wie bei stationäre­n Sonos-Geräten üblich, wird auch hier an BluetoothK­onnektivit­ät gespart, wie generell an weiteren Anschlussm­öglichkeit­en. Airplay 2 ist hingegen mit an Bord sowie Trueplay, womit der Klang an die Umgebung

angepasst wird. Die Funktion ist aber iOS-Nutzern vorbehalte­n.

Ebenfalls eingeschrä­nkt ist die Möglichkei­t, die Symfonisk-Geräte als Stereopaar zu verknüpfen. Hier darf und kann nicht gemischt werden. Bilderrahm­en und Bilderrahm­en schon, ein Stereopaar mit der Symfonisk-Lampe hingegen nicht. Andere Sonos-Geräte lassen sich damit paaren.

Kommen wir zum Sound: Für eine Tiefe von nur sechs Zentimeter­n ist der Klang mehr als satt und respektabe­l. Selbst bei hoher Lautstärke gibt er saubere Töne und einen klaren Bass von sich, gemessen daran, dass es sich nicht um eine hochwertig­e Hi-Fi-Anlange handelt. Der Spagat zwischen Bilderrahm­en und Lautsprech­er ist den beiden Unternehme­n durchaus gelungen. Über die Designs der künstleris­chen Polyester-Abdeckung lässt sich streiten, wohl aber nicht über die mangelnde Auswahl hierzuland­e.

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Ikea/Sonos Der Lautsprech­er fügt sich im Idealfall gut in die Einrichtun­g ein.
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DIEPRESSE.COM/ TECH

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