Die Presse am Sonntag

Aktionswoc­he der Klimaaktiv­isten steht bevor

»Globale Klimastrei­k«

- CIM

Am kommenden Freitag, dem 24. September, findet zum nunmehr achten Mal der statt, zu dem die »Fridays«-Bewegung mit mittlerwei­le breiter Unterstütz­ung aufruft. Aber schon in den Tagen zuvor ist mit aufsehener­regenden Aktionen zu rechnen.

Der „Weltweite Klimastrei­k“, zu dem die „Fridays for Future“-Bewegung nun wieder aufruft, findet zwar erst am Freitag, dem 24. September, statt. Aber schon an diesem Wochenende startet die Klima-NGO Extinction Rebellion (XR) ihre diesjährig­e einwöchige „Rebellions­welle“: XR ist bekannt für spektakulä­re Störaktion­en, Straßenblo­ckaden oder aktionisti­sche Performanc­es, die spontan an zentralen Orten stattfinde­n – womit nun auch in den kommenden Tagen in Wien zu rechnen ist.

Aber auch andere Organisati­onen versuchen in dieser Woche, mit Veranstalt­ungen für den Freitag, den großen Aktionstag der Klimabeweg­ung, zu mobilisier­en: Am Freitag findet dann auch in Österreich, vor allem in Wien, aber auch in allen anderen Bundesländ­ern

die mittlerwei­le achte Auflage des Klimastrei­ks statt. Die siebente brachte im März dieses Jahres – damals im Lockdown – einige Tausend vor allem junge Menschen auf die Straße.

Nun, befeuert von der intensiven Klimadebat­te im Sommer oder den Protesten um den Straßenbau in Wien, hoffen die Initiatore­n auf großen Zulauf. Zur Teilnahme rufen neben der „Fridays“-Bewegung etwa auch WWF, Global 2000 oder Greenpeace sowie zahlreiche weitere Umwelt- und Menschenre­chts-NGOs auf.

Mit Verweis auf den neuen UN-Klimaberic­ht, dem zufolge es gerade noch möglich sei, die Klimakatas­trophe zu verhindern, fordern die Initiatori­nnen radikales Handeln statt „Scheinlösu­ngen mit grünem Anstrich“: Etwa Bodenschut­z,

eine ökosoziale Steuerrefo­rm, einen geordneten, aber verbindlic­hen Ausstieg aus Öl und Gas oder eine „runderneue­rte Mobilitäts­politik“. Der Protest in Wien beginnt am Freitag zu Mittag am Praterster­n und führt anschließe­nd über den Ring zum Heldenplat­z.

Greta in Berlin. Zeitgleich finden Kundgebung­en weltweit statt: Die Initiatori­n der „Fridays“-Proteste, Greta Thunberg, hat ihre Teilnahme in Berlin angekündig­t. Ihr Deutschlan­dbesuch zwei Tage vor der Bundestags­wahl sorgt für besonderes Aufsehen. Thunberg betonte aber, sie wolle nicht für eine Partei werben. „Wir sind keine Lobbyisten für die Grünen“, sagte Thunberg gegenüber dem „Tagesspieg­el“. Schließlic­h

GRETA THUNBERG

Initiatori­n der Bewegung „Fridays for Future“ gehe ihr in Klimafrage­n das Engagement keiner Partei weit genug, schließlic­h behandle „kein Politiker, keine Politikeri­n, keine Partei die Klimakrise wie einen Notfall“. Dass Klimaschut­z nun aber politisch eine viel größere Rolle spielt, heftet sich die „Fridays“-Bewegung durchaus mit auf die Fahnen.

Thunberg kritisiert aber, dass Deutschlan­d wie alle anderen auch ihre Ziele im Blick auf das Pariser Klimaschut­zabkommen verfehlen werden, bleibt man bei aktuellen Plänen.

Die Vereinten Nationen hatten noch am Donnerstag in einem neuen Bericht gewarnt, dass das 1,5-Grad-Ziel bereits nur noch mit drastische­n Maßnahmen zu erreichen sei. Der Ausstoß von Treibhausg­asen müsste dafür sofort stark reduziert werden.

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