Holodeck
EINE REISE DURCH DEN TECHNOLOGIE-ALLTAG
Irgendwann im ausgedehnten Urlaub hat es geregnet. Den ganzen Tag. Die Familie hatte sich im Haus verteilt und faulenzte vor den Bildschirmen und strapazierten mit Streaming-Filmen auf Netflix und Amazon Prime die Netzwerkbandbreite.
Mein Jüngerer allerdings startete seine Xbox und spielte GTA. In „Grand Theft Auto 5“schlüpft man in die Rolle eines Kleinkriminellen, der sich mit einer Reihe Missionen zu Ruhm und Reichtum spielt. Eigentlich hat mich das Spiel nie besonders interessiert. Nach jahrelangem Hin und Her habe ich es den Kindern dann doch erlaubt, das Spiel zu kaufen.
An besagtem verregneten Tag habe ich meinem Sohn über die Schulter schauen
Mit dem Xbox Console Companion lässt sich die Xbox auf einen Computer streamen. dürfen, wie er in der riesigen Spielewelt Karriere macht. Er besitzt ein U-Boot, auf dem ein Hubschrauber landen kann, einen Bunker, ein Hochhaus, eine Harrier und jede Menge sündteure Sportwagen, mit denen er jegliche Verkehrsregeln ignorierend durch die Stadt Los Santos rast. Als er mir dann seinen DeLorean zeigte – Sie wissen schon, das Auto aus den „Zurück in die Zukunft“-Filmen, das sogar fliegen kann – war’s geschehen. Ich wollte mitspielen.
Wir haben zwar eine zweite Xbox, allerdings war der dranhängende Fernseher von meiner Frau besetzt. Was tun? Die Lösung heißt „Xbox Console Companion“oder die neuere Xbox-App für Windows. Beide Apps holen die Xbox-Inhalte in einen Windows-10-Computer.
Ich stecke also den Xbox-Controller an mein Notebook, nehme neben Mister GTA Platz und streame aus dem Wohnzimmer die Xbox in meinen Rechner. Das funktioniert überraschend gut. Die Grafik ist zwar nicht so gestochen wie auf einer echten Konsole, für einen spaßigen Nachmittag in der GTA-Welt reicht es aber allemal.
Nach ein paar Missionen und viel Mitleid meines Sohnes habe ich endlich die vier Millionen Dollar für den DeLorean beieinander und fordere ihn damit zum Straßenrennen heraus. Unfair, denn der DeLorean kann auch im Spiel fliegen.