Rat zur Eigenvorsorge
Wenn alle mit Strom betriebenen Infrastrukturen – wie z. B. Handys, Internet, Bankomat, Zahlsysteme, Tankstellen, Ampeln, öffentliche Verkehrsmittel, Aufzüge etc. – nicht mehr funktionieren, ist der Ernstfall eines Blackouts eingetreten. Bis in Österreich wieder überall eine Stromversorgung verfügbar ist, wird laut Experten zumindest ein Tag vergehen. Für ganz Europa muss mit etwa einer Woche gerechnet werden. Bis danach Handy, Festnetz und Internet wieder funktionstüchtig sind, dauert es weitere Tage. Ebenso bis die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern breit anlaufen kann.
Plan „B“wie „Blackout“
Ist Hilfe von außen nicht mehr möglich und können Einkäufe nicht mehr getätigt werden, bleibt nur mehr verfügbar, was im Vorfeld vorbereitet wurde. Wer für den Fall des Falles gerüstet sein will, dem empfehlen die Experten des Bundesheeres einen Plan „B“: „Planen Sie wie für einen vierzehntägigen Campingurlaub in den eigenen vier Wänden.“Gemeinsam mit Familie und Freunden sollte überlegt werden, welche besonderen Bedürfnisse es im Haushalt (Kleinkinder, Haustiere, Pflege etc.) gibt und welche Lösungsmöglichkeiten man vorbereiten kann. Beispiele dafür sind die Sicherstellung einer Bevorratung für zwei Wochen, die Absolvierung eines Erste-Hilfe-Kurses oder die Vereinbarung von Treffpunkten (etwa mit den Kindern, die in der Schule oder anderswo außer Haus sind), falls kein Verbindungsund Kommunikationsmittel mehr intakt ist.
Von Bedeutung ist laut Bundesheer das Verständnis, dass es auf jede Einzelne und jeden Einzelnen ankommt und dass zugleich eine Krise wie ein Blackout nur gemeinsam bewältigt werden kann. Gefragt sind Selbstorganisation in der Nachbarschaft und in der Gemeinde. Dies beginnt bei der Vorsorge und setzt sich beim Zusammenhelfen in der Krisensituation fort.
Selbstvertrauen statt Angst
„Es ist wichtig, Aufmerksamkeit, aber auch Zuversicht zu vermitteln. Dazu gehören Vertrauen und das Wissen um die eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten“, sagt Markus Reisner, Oberst des Generalstabsdienstes. Selbstvertrauen statt Angst lautet das Motto: „Wenn es darauf ankommt, können die Einwohner Österreichs mehr als sie glauben. Jeder hat eine besondere Fähigkeit. Die Kunst ist es, alles zum Zusammenwirken zu bringen, bis wir wieder zur Routine zurückkehren können“, so Reisner.