Bayern meckern »auf hohem Niveau«
Der Rekordmeister präsentierte sich gegen Fürth längst nicht in Topform, gewann aber souverän.
Auf der nächtlichen Heimfahrt im Mannschaftsbus hatten die BayernStars ausgiebig Zeit, um sich über das eine oder andere Manko beim Pflichtsieg auszutauschen: „Es ist Meckern auf hohem Niveau, aber wir können noch flüssiger spielen. Wir sind zufrieden, wie es läuft, aber wir müssen immer wieder den nächsten Schritt machen und uns verbessern“, sagte Thomas Müller.
Beim 3:1-Erfolg bei der SpVgg Greuther Fürth zog Müller mit seinem 218. Treffer im Bayern-Trikot in der ewigen Torschützenliste des Vereins an Karl-Heinz Rummenigge vorbei. Der langjährige Vorstandsboss musste seinen 66. Geburtstag deshalb am Samstag auf Rang vier des von Gerd Müller (566) und Robert Lewandowski (305) angeführten Kub-Klassements feiern. „Ich glaube, dass er sich beim Kalle melden muss“, witzelte Kapitän Manuel Neuer. „Ich freue mich über jedes Tor von Thomas und auch über jeden Jubel – das sieht ja manchmal skurril aus.“Müller (10. Minute), Joshua Kimmich (31.) und der Fürther Sebastian Griesbeck mit einem Eigentor (68.) sorgten vor 11.740 Zuschauern in Franken für eine erfolgreiche Einstimmung des Serienmeisters auf das erste Saison-Heimspiel in der Champions League gegen Dynamo Kiew.
„Jetzt freuen wir uns auf Mittwoch“, sagte Trainer Julian Nagelsmann. Der 34-Jährige war froh, dass nach der Roten Karte für Weltmeister Benjamin Pavard (48.) fast eine komplette Hälfte in Unterzahl letztlich folgenlos blieb. „Verständlicherweise ärgert mich das“, sagte Nagelsmann über die Grätsche von Pavard als letztem Mann einer unsortierten Formation. Besonders deshalb, weil der Coach genau solche Momente noch wenige Minuten zuvor in der Halbzeit-Analyse aufgezeigt hatte.
Marcel Sabitzer, der aufgrund einiger Ausfälle auf seinen ersten StartelfEinsatz gehofft hatte, kam in der 61. Minute beim Stand von 3:0 ins Spiel. Der Ex-Leipziger war erst vor wenigen Wochen zu den Bayern gestoßen.