Endlich zurück im Rennfahrerleben
Vor dem nahenden Startschuss in die Weltcup-Saison nimmt die große Titeljagd der Mikaela Shiffrin aufs Neue Gestalt an. Warum der US-Skistar in diesem Winter endgültig wieder zu alter Stärke zurückfinden wird.
Bereit für Sölden fühle sie sich nicht, sagt Mikaela Shiffrin. Aber das hat sie wohl noch nie, auch nicht, bevor sie 2014 hier ihren allerersten Weltcup-Riesentorlauf gewonnen hat. Außerdem findet sich vor dem Saisonauftakt hoch über dem Ötztal (23. Oktober) beinahe schon traditionell niemand, der sich mit entsprechenden Ansagen aus dem Fenster lehnen würde.
Bei Shiffrin kommt hinzu: Für manche Beobachter hat der US-Skistar im vergangenen Winter ein wenig an Glanz eingebüßt. Ja, sie hat dieses Mal nicht 17 ihrer 26 Saisonrennen gewonnen (2018/19) oder die Slalom-Konkurrenz regelmäßig mit drei Sekunden Vorsprung distanziert. Vielmehr hat ihr eine gewisse Katharina Liensberger in ihrer Paradedisziplin zumindest zwischenzeitlich den Rang abgelaufen.
Doch man könnte es freilich auch ganz anders sehen: Nach einem Sommer, den Shiffrin in Trauer und mit dem Nachlass ihres plötzlich verstorbenen Vaters verbracht hat, eingeschränkt zusätzlich noch durch die Pandemie, hat sie doch eine Saison abgeliefert, von der 99 Prozent aller Rennläufer nur träumen dürfen: Drei Siege, sieben Podestplätze, WM-Gold (Kombination), WM-Bronze (Super-G) und Platz drei im Gesamtweltcup.
Shiffrin jedenfalls blickte am Ende des Winters auf alle Umstände – ihre lange Auszeit, ihr Motivationsloch, ihre Rückenverletzung und die Tatsache, dass die Konkurrenz bekanntlich selten schläft – und sagte zur „New York Times“: „Wenn ich auf diese Saison zurückschaue, werde ich stolz sein.“
Inzwischen hat sich vieles zum Besseren verändert, Ski-Profi zu sein fällt der 26-Jährigen aus Vail, Colorado, wieder um einiges leichter. Shiffrin freute sich auf das Skitesten und die schweißtreibende Vorbereitung, die sie teilweise mit Freund und Gesamtweltcupsieger Aleksander Aamodt Kilde absolviert hat. Auch Trainingscamps in Europa und ein Urlaub waren wieder möglich, dank der Covid-Impfung wie sie sagt. „Alles sollte wieder etwas mehr auf Kurs sein“, meint sie nun.
An Motivation und großen Zielen mangelt es im Olympiawinter ohnehin nicht. Wenn auch der Skisport in ihrer Heimat USA ein Nischendasein zwischen Neuengland und den Rocky Mountains fristet – sobald es um Olympia-Medaillen geht, ist die Sportnation mit an Bord. Neu ist dieses Mal, dass Shiffrin die Hoffnungen des US-Skisports nicht allein schultern muss. Ausgerechnet in jenem Winter, in dem sie ihr Potenzial nicht zur Gänze zeigen konnte, haben sich die Teamkolleginnen
ins Rampenlicht gefahren: Paula Moltzan, Breezy Johnson, Nina O’Brien. Shiffrin ist neuerdings keine One-Woman-Show, sondern hat ein schlagkräftiges Team an ihrer Seite.
Heuer will sie auch wieder ein ganz anderes Programm abspulen als zuletzt, als sie sich mangels Vorbereitung auf ihre Kerndisziplinen Slalom und Riesentorlauf konzentrierte. Die ersten Speed-Rennen in Lake Louise, wo sie auch ihre erste Abfahrt gewonnen hat (2017), hat die einstige Technik-Spezialistin bereits eingeplant. „Die vergangene Saison war fast wie ein Comeback. Und ich hatte mit Slalom und Riesentorlauf wirklich genug zu tun.“
»Ich habe das Gefühl, es gibt noch eine Million Dinge, die ich verbessern kann.«
Mit Blick nach vorne sagt sie: „Ich sehe keinen Mangel an Dingen, die ich verbessern kann. Aber ich denke, manchmal ist es gut, einen Schritt zurück zu machen und zu sagen: Mein Level ist ziemlich gut.“Nachsatz: „Aber zu sagen, ich mache alles gut, macht dich einfach nicht besser.“
Für den Auftakt mag sich Shiffrin nun bereit fühlen oder nicht (bei bisher acht Rennen in Sölden stand sie fünf Mal auf dem Stockerl) – ihr Auftreten und ihre Aussagen wenige Wochen vor dem Startschuss lassen nur einen Schluss zu: Die große Titeljagd jener Athletin, die den Ski-Weltcup in den vergangenen Jahren beherrscht hat, nimmt wieder deutlich Gestalt an.
Der Oberösterreicher, 33, hat sich bei seinem letzten Saisoneinsatz in Frankreich auf der zweiten Etappe des Circuit des Ardennes ein Schleudertrauma und eine Sehnenblessur am Trizeps zugezogen. Knochenbrüche blieben glücklicherweise aus.
Im Beachvolleyball ersetzt in der kommenden Saison die neu geschaffenen Pro Tour mit drei Turnierkategorien die bisherige World Tour. Das kündigte der Volleyball-Weltverband (FIVB) nach der Gründung der Serie gemeinsam mit der Investmentgesellschaft CVC Capitals Partners an.
Demnach werden ab März weltweit Turniere der Kategorien Elite16, Challenge und Futures ausgetragen. An den Eliteturnieren werden jeweils nur die besten 16 Teams pro Geschlecht teilnehmen. Bisher sind acht dieser viertägigen Events geplant: In Rio, Mexiko, Kapstadt, Ostrava, Jürmala, Gstaad, Doha und Sydney. Österreich mit dem langjährigen Großturnier von Veranstalter Hannes Jagerhofer gehört demnach nicht dazu, weitere Turniere sollen aber noch hinzukommen, so die FIVB.
Spaniens Teamchef über den jüngsten Nationalspieler der Geschichte. gegen Weltmeister Frankreich wäre selbstredend das beste Argument. Auch wenn Luis Enrique in der Öffentlichkeit einen anderen Zugang predigt: In das Finale gehe seine Mannschaft „ohne Druck, es ist ein Preis, den wir uns verdient haben“.
Das WM-Ticket hat Spanien nach einem Remis gegen Griechenland (1:1) und einer Niederlage in Schweden (1:2) – die erste in einer WM-Qualifikation seit 28 Jahren – noch nicht abgesichert. Zum Abschluss der Qualifikation Mitte November wartet vor Heimpublikum der Showdown gegen den Spitzenreiter aus Skandinavien. Die Endrunde im Winter 2022 in Katar wäre für Gavi und seine jungen Kollegen die erste, aber mit Sicherheit nicht letzte Chance für die spanische Renaissance auf ganz großer Bühne.
US-Open-Siegerin Emma Raducanu, 18, ist in Indian Wells gleich in ihrem Auftaktmatch ausgeschieden. Die Britin, die vor vier Wochen als Qualifikantin sensationell den Titel in New York geholt hatte, verlor gegen Alexandra Sasnowitsch aus Belarus glatt mit 2:6, 4:6 und erklärte anschließend: „Ich bin irgendwie froh über das, was heute passiert ist. Ich nehme das als Lehre, sodass ich auf dem weiteren Weg mehr Erfahrung habe.“
Beachvolleyball: Neue Turnierkategorien
Football: Seattle mehrere Wochen ohne Superstar
Die Seattle Seahawks aus der amerikanischen Football-Liga NFL müssen mehrere Wochen ohne ihren Quarterback Russell Wilson auskommen. Der 31-Jährige unterzog sich am Freitag einem Eingriff am rechten Mittelfinger seiner Wurfhand. Einem Bericht auf der NFLHomepage zufolge, wurden Wilson mehrere Schrauben eingesetzt, um den Finger zu stabilisieren.
Wilson drohe etwa sechs Wochen auszufallen, hieß es weiter. Seit dem Beginn seiner Karriere 2012 in Seattle hat Wilson alle folgenden 165 Partien absolviert. Kein derzeit aktiver Quarterback kommt auf eine längere Serie von Einsätzen in der Startformation. Ersetzen wird ihn nun Geno Smith, 30.