Letzter Schritt: Lockdown nur für Ungeimpfte
Stufenplan. Die Regierung plant fünf Eskalationsstufen im Kampf gegen Covid. Die letzte sieht strenge Regeln für Ungeimpfte vor.
Wien. Die Coronazahlen steigen mit sinkenden Temperaturen drastisch. Darum hat die Regierung Freitagabend mit den Bundesländern beraten. Oder besser gesagt: Den Fahrplan präsentiert, zu dem dann jeder etwas sagen durfte. Die Presse-Aussendung war mit Sperrfrist schon zu Beginn der Gespräche verschickt worden.
Die vierte Welle nimmt an Fahrt auf, am Samstag gab es 3756 Neuinfektionen. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 228,5. Wenn es in diesem Tempo weitergeht, muss Österreich bald wieder mit Rekordinfektionszahlen rechnen. Schon vor einiger Zeit hat die Regierung einen 3-Stufen-Plan präsentiert. Offiziell gilt bundesweit derzeit Stufe eins – außer in Wien, wo freiwillig Stufe drei mit deutlich mehr Sicherheitsmaßnahmen eingeführt wurde.
Nun soll es bald noch zwei Stufen mehr geben. Stufe vier tritt bei einer Intensivauslastung von 25 Prozent ein. Dann ist eine 2-G-Regel in allen 3-G-Bereichen vorgesehen. Ungeimpften wird dann der Zugang zu Restaurants, Hotels, Sportveranstaltungen etc. untersagt. Es könnten auch Friseure oder Masseure betroffen sein, die Details werden noch ausgearbeitet. Für den Arbeitsplatz gilt das übrigens nicht.
Phase fünf ist ab einer Intensivauslastung von 30 Prozent vorgesehen. Diese Stufe bringt Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte, wie wir sie aus der Vergangenheit kennen. Dann sind nur mehr Wege zur Grundversorgung und in die Arbeit gestattet.
Kritik. Die Landeshauptleute waren mit den Plänen der Regierung nur halbglücklich. Einige wiesen nach Informationen der „Presse“bereits am Freitag darauf hin, dass die Maßnahmen erst ergriffen würden, wenn die Situation schon außer Kontrolle sei. Ähnlich argumentiert Neos-Gesundheitssprecher Gerald Loacker. Die Bundesregierung müsse zusätzlich zu Info-Kampagnen endlich jenen, die noch nicht geimpft sind, Impftermine zuschicken. Die Regierung habe mit ihrem Festhalten an den Gratis-Tests leider zu lange falsche Signale kommuniziert: Jetzt würden wir das Ergebnis sehen.
FPÖ-Chef Herbert Kickl ortete in allem wieder einmal einen Skandal.