Wenn der Marktplatz zurückkommt
Leoben ist es nach dem wirtschaftlichen Abschwung gelungen, den geschafft, woran viele Orte in Österreich scheitern. Der Handel in der Montanstadt floriert wieder.
Einst galt Leoben als BergbauHochburg Österreichs. Wenngleich die Montanindustrie heute längst nicht mehr die volkswirtschaftliche Rolle von vergangenen Tagen spielt, hat sie in der Stadt an der Mur lange Tradition. Schon im frühen 14. Jahrhundert findet sich die erste Erwähnung als wichtiger EisenUmschlagplatz. Unter den Habsburgern florierte der Abbau und Handel von Eisenerz und brachte Wohlstand in die Obersteiermark, deren wirtschaftliches Zentrum Leoben seit jeher war. Wesentlich dazu beigetragen haben soll Erzherzog Johann.
Dem „Steirischen Prinzen“, wie der Erzherzog auch genannt wurde, wurde stets ein Faible für den Bergbau nachgesagt. So war er es auch, der 1840 die Montanuniversität in Leoben gründete. Es war die Blütezeit der obersteirischen Bergbauwirtschaft, die Leoben zum wichtigsten Industrieort der k. u. k. Monarchie machte.
Aus Alt mach Neu. Leoben gilt zwar heute noch als Zentrum des obersteirischen Industrieraums, der Bergbau ist aber deutlich weniger präsent als noch zur Zeit der Habsburger. Mit der Schließung des Kohlebergbaus in den 1960er-Jahren und der Drosselung der Eisen- und Stahlproduktion in den 80ern brachen für die Stadt schwierige wirtschaftliche Zeiten an. Der Montanstadt bröckelte nach und nach die wirtschaftliche Existenzgrundlage weg, die Folge war ein Exodus von Arbeitern. Zwischen den 1960ern und Anfang der 2000er schrumpfte die Bevölkerung um ein Drittel auf rund 25.000 Einwohner.
Als wäre der Wegzug tausender Arbeiter nicht genug, schlitterte in dieser Zeit auch die Handelskette Konsum in die Insolvenz, die in Leoben ein dichtes Filialnetz hatte und bis dahin eine wichtige Nahversorger-Rolle für