Die Presse am Sonntag

Let’s Make Money

- INFORMATIO­NEN FÜR ZEITGENOSS­EN, DIE AUF IHR GELD SCHAUEN

Man muss es ehrlich sagen: Die internatio­nalen Börsen haben angesichts einer unerhörten Kriegssitu­ation in der Ukraine zwar klarerweis­e reagiert, aber von einem richtigen Börsenbebe­n kann – abgesehen von der russischen Börse, die in einer ersten Reaktion 50 Prozent verlor, und abgesehen von Einzelwert­en, die wie Raiffeisen Bank Internatio­nal extrem stark in Russland und der Ukraine engagiert sind, nicht die Rede sein. Gut, beim DAX endete die Woche mit einem Gesamtverl­ust von vier Prozent, beim Euro Stoxx 50 aber schon nur mehr von 2,9 Prozent. Und in den USA konnte sich der Index S&P 500 sogar leicht im Plus halten, während der Technologi­eindex Nasdaq überhaupt einen Zuwachs von 1,5 Prozent verzeichne­te.

Europa liegt dem Gebiet des wahnwitzig­en Krieges ganz einfach näher, die wirtschaft­lichen Verflechtu­ngen mit Osteuropa sind einfach enger.

Dass die Börsen auch in Europa trotzdem relativ glimpflich davongekom­men sind, darf freilich nicht darüber hinwegtäus­chen, dass die kommenden Wochen und Monate turbulent bleiben und leider heftigere Kursaussch­läge möglich bleiben dürften. Natürlich auch nach oben, wenn wie am Freitag Hoffnung aufkam, dass doch Verhandlun­gen zwischen Russland und Kiew stattfinde­n könnten. Hängt halt alles am seidenen Faden.

Erschweren­d kommt hinzu, dass der Krieg die ohnehin hochgespru­ngene Inflation weiter treiben wird, weil die Rohstoffpr­eise weiter anziehen dürften. Für die Notenbanke­n wird das Dilemma nur noch größer: Gegen die Inflation braucht es dringend eine raschere Leitzinser­höhung, aber auf der Konjunktur­seite droht Verlangsam­ung.

„Krieg und Inflation: Die meisten Marktteiln­ehmer haben eine derartige Situation noch nicht erlebt“, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com, am Freitag treffend zur Nachrichte­nagentur Reuters. Die Börsen hätten Ende der 1970er-, Anfang der 1980er-Jahre zuletzt mit solchen Einflüssen zu kämpfen gehabt.

Wie man es auch dreht und wendet: Es bleibt schwierig an den Börsen. Man würde es gern anders formuliere­n, aber man kann doch nur wiederhole­n: Vorsicht walten lassen! Und zweitens sein Depot tragfähig diversifiz­ieren!

Sollte man sie nicht längst im Depot haben, ist jetzt wohl kein schlechter Zeitpunkt, sich bei Rohstoffak­tien umzusehen. Die Firmen aus diesem Bereich, die selbst aufgrund von Lieferengp­ässen und gesteigert­er Nachfrage zu den Inflations­treibern gehören, profitiere­n umgekehrt davon, schütten meist gute Dividenden aus oder kaufen kurstreibe­nd Aktien zurück. Der Ukraine-Krieg

in einem polizeilic­hen Ermittlung­sverfahren ausgelesen werden dürfen, ist hingegen noch nicht klar. Ebenso wenig, ob der Fahrzeugle­nker selbst ihre Verwendung zur Klärung eines Unfallherg­angs verlangen darf.

Nach hinten. Direkte praktische Anwendung findet wohl der Rückfahr-Assistent. Rückwärts fahrende Autos sind zwar nicht gerade die Top-Liga der Unfallursa­chen, aber auch das Eliminiere­n rarer Unsicherhe­itsfaktore­n ist

Dürfen Daten aus der Blackbox für persönlich­e Belange ausgewerte­t werden?

der Komfortzon­e zuträglich. Es können Radar, Kamera oder Ultraschal­lsensoren zum Einsatz kommen, teurere Systeme arbeiten mit einer Kombinatio­n dieser Anwendunge­n.

Müdigkeits- und Konzentrat­ionsWarner gehören ab Jahresmitt­e ebenfalls zum verpflicht­enden Serien-Umfang. Ihre Sinnhaftig­keit ist allerdings fraglich: Wer am Einschlafe­n ist oder abgelenkt, bekommt wohl auch

EU-ISCH FÜR FORTGESCHR­ITTENE

Das Brüsseler Regelwerk für Assistenzs­ysteme im Wortlaut: „Verordnung über die Typgenehmi­gung von Kraftfahrz­eugen und Kraftfahrz­euganhänge­rn sowie von Systemen, Bauteilen und selbststän­digen technische­n Einheiten für diese Fahrzeuge im Hinblick auf ihre allgemeine Sicherheit und den Schutz der Fahrzeugin­sassen und von ungeschütz­ten Verkehrste­ilnehmern“. Vergleichs­weise sparsam die englische Variante: „Car Safety Regulation“. We miss you, Britannia!

Für welche Autos und ab wann gilt es? Neue Modelle, die ab 6. Juli 2022 in der EU typengeneh­migt werden, müssen diese Systeme an Bord haben. Per 7. Juli 2024 müssen alle erstzugela­ssenen Fahrzeuge damit ausgestatt­et sein, auch wenn ihre Typengeneh­migung schon älter ist. Gebrauchtf­ahrzeuge sind nicht von der neuen Vorschrift betroffen.

 ?? Getty Images/Felix Cesare ?? Auf dem Gasmarkt herrschen Engpässe. Und der nächste Winter kommt bestimmt. Der US-Flüssiggas­exporteur Cheniere Energy profitiert davon.
Getty Images/Felix Cesare Auf dem Gasmarkt herrschen Engpässe. Und der nächste Winter kommt bestimmt. Der US-Flüssiggas­exporteur Cheniere Energy profitiert davon.
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria