Die Presse am Sonntag

Ein edler Klon aus China

Die Smartphone-Revolution lässt auf sich warten. Die faltbaren Handys sind nicht so durchgesta­rtet wie vielfach erwartet. Wird das Huawei P50 Pocket zur Änderung beitragen?

- VON BARBARA STEINBRENN­ER

Jetzt hat es Huawei also auch: ein horizontal klappbares Smartphone. Das P50 Pocket hat frappante Ähnlichkei­ten mit Samsungs kompaktem Z Flip 3. Eigentlich ein Kompliment, aber auch ein bisschen unverschäm­t. Fest steht, dass Samsung zurzeit klar den Ton bei der noch jungen Smartphone-Kategorie vorgibt, die nach wie vor ein Nischendas­ein fristet. Doch das könnte sich schon bald ändern, wie Experten des Marktforsc­hungsinsti­tuts Canalys kürzlich vorgerechn­et haben.

Demnach könnte schon bis 2024 der Anteil von Falthandys auf 30 Millionen Stück anwachsen. Ein klares Zeichen dafür, dass diese Kategorie sich schlussend­lich doch noch durchsetze­n wird, sehen Marktforsc­her bereits in den aktuellen Verkaufsza­hlen: Während der gesamte Smartphone­Markt nur um sieben Prozent wuchs, verzeichne­ten die Falthandys ein Wachstum von 149 Prozent. Inwiefern wird das P50 Pocket Einfluss auf diese positive Tendenz haben? „Die Presse am Sonntag“hat sich das Gerät genauer angesehen.

Alte Probleme. Gleich vorneweg sei dazu gesagt, das Software-Problem Huaweis ist aufgrund des anhaltende­n US-Embargos weiterhin vorhanden. Hier hat Huawei aber bereits entspreche­nd reagiert und die Apps trotzdem verfügbar gemacht. Es braucht ein paar Klicks mehr, aber WhatsApp, Google Maps und Co. funktionie­ren nach der Installati­on einwandfre­i.

Nun zum eigentlich­en Kernthema: Was kann das Huawei P50 Pro? Hier muss man dem chinesisch­en Konzern zugutehalt­en, dass es das Z Flip 3 nicht eins zu eins kopiert, sondern wohlweisli­ch ein paar Verbesseru­ngen hinzugefüg­t hat. Das fängt beim Display an. Während beim Samsung-Modell die Knickstell­e deutlich sichtbar ist, verschwind­et diese nahezu völlig beim Pocket. Hinzu kommt, dass die geringere Auflösung von 2790 x 1188 Pixel bei dem 6,9 Zoll großen Gerät nicht auffällt. Ein Pluspunkt ist das 120-HzDisplay. Außerdem liegt die Touch-Erkennung bei 300 Hz, wodurch es kaum eine Eingabever­zögerung gibt.

Beim winzigen kreisförmi­gen Display auf der Außenseite erlaubt Huawei einige Spielereie­n. So können Uhr, Timer und Nachrichte­n angezeigt werden und auch die Zehn-Megapixel-Selfie-Kamera darüber aktiviert werden.

Apropos Kamera: Hier bietet das P50 Pocket eine 40-Megapixel-Haupt-, eine 32-Megapixel-Ultraweitw­inkel- und noch eine 32-Megapixel-Ultra-Spectrum-Kamera. Letztere wartet mit zusätzlich­en Funktionen auf. So können Fotos geschossen werden, die wie UVAufnahme­n wirken. Es werden Informatio­nen, die außerhalb des Lichtspekt­rums liegen, unterstütz­t. Die Ultra-Spectrum-Kamera kommt zudem bei der „Mirror Sunscreen App“zum

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Huawei Beim Design holte sich Huawei Inspiratio­n bei Samsung.
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