Nein, Königin genügt ihr nicht!
Florence + The Machine: »King«. Wie ein Aufschrei in die endlose Debatte über Geschlechterrollen dringt dieser Song, der sofort klarstellt, das er sehr persönlich ist: Er beginnt mit einer Küchendebatte über die Frage vieler Paare: Kinder, ja oder nein? Mit erst ruhiger Stimme erklärt Florence Welch, wie ein Mutterdasein ihrer Kunst schaden würde: Man müsse in den Krieg ziehen (!), um Material für die Lieder zu finden, singt sie und hält fest: „I am no mother, I am no bride, I am king.“König, nicht Königin. In diesem Lied herrscht keine Symmetrie. Es sind klassische Männerbilder, die Welch begehrt: Sie brauche ihre goldene Krone des Kummers, singt sie mit Grandezza, sie müsse ihr blutiges Schwert schwingen. Und: „I need my empty halls to echo with grand self-mythology.“Dagegen hält sie die Rolle als Frau: immer anpassungsbereit. Eben auch für das Kind, für das sie ein erschreckendes Bild findet: „What strange claws are these, scratching at my skin?“Berührender Song.