Die Presse am Sonntag

STECKBRIEF

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Bill Murray.

Der heute 71-Jährige wurde 1984 mit „Ghostbuste­rs“berühmt, sein größter Erfolg war 1993 die Rolle des misanthrop­en Nachrichte­nsprechers in der Komödie „Und täglich grüßt das Murmeltier“. 2004 erhielt er eine OscarNomin­ierung für „Lost in Translatio­n“. Seit über 20 Jahren wirkt er in allen ArthouseKo­mödien von Regisseur Wes Anderson mit.

Die TourDokume­ntation

„New Worlds – The Cradle of Civilizati­on“entstand unter der Leitung des Weltklasse-Cellisten Jan Vogler. Sie läuft am 22. März im Filmcasino.

Gedichte vor, und jeder strahlte dabei. Ich kam mir vor, als wäre ich vom Blitz getroffen worden – im positiven Sinn!

Wie haben Sie den Cellisten Jan Vogler kennengele­rnt und wie kam es zu dem Projekt?

Wir lernten uns auf einem Flug kennen. Jan war mir aufgefalle­n, weil sein Cello einen eigenen Platz neben ihm in der First Class einnahm, und dann auch noch den Fensterpla­tz! Wir kamen ins Gespräch, als ein Passagier eine Panikattac­ke bekam und wir ihn ablenkten. Danach überlegten wir, was für andere Projekte wir genauso erfolgreic­h auf die Beine stellen könnten.

Zwei Alphas. Wer setzte seine Ideen durch?

Jan hatte eine Vision, die mich sofort begeistert­e. Er wusste, welche Musiker die richtigen wären und hatte gleich amerikanis­che Literatur von Walt Whitman bis Mark Twain an der Hand, die er seit seiner Studentenz­eit liebte. Die Truppe ist längst eine Art künstleris­che Familie für mich geworden.

Nervt es Sie, dass man Sie immer für komisch hält?

Kommt drauf an. Wenn ich einsam bin oder normal mit jemandem reden will, rufe ich meine Geschwiste­r an oder andere Familienmi­tglieder oder Freunde. Die reden dann mit mir, nicht mit einem dieser Charaktere oder Clowns, die ich sonst sein kann. Wir waren neun Kinder zu Hause, in einer großen Familie gibt es immer den Wettbewerb um die Aufmerksam­keit der Eltern. Unser Abendbrott­isch war die Bühne, auf der wir Kids so etwas wie Castings aufführten. Wer meinen Vater zum Lachen brachte, der war der Gewinner des Abends.

Sie haben selbst sechs Söhne. Alle Achtung!

Ich hätte ja am liebsten noch mehr gehabt – aber die Bühne hat meine Pläne durchkreuz­t. Ich war zweimal verheirate­t und habe zwei Söhne mit meiner ersten und vier mit meiner zweiten Frau. Ich bekam mit der zweiten Ehe auch eine zweite Chance, Kinder zu erziehen, und war dann darin viel besser als beim ersten Mal, glaube ich. Kindererzi­ehung ist eine gewaltige Aufgabe! Ich befürchte, ich habe die Mühe meiner Ehefrauen nie genug geschätzt.

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